Posts mit dem Label 22° Halo werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label 22° Halo werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 6. Februar 2014

Sonnenphänomen "Obere Lichtsäule"




Dieses wunderschöne und hier in Mitteleuropa selten vorkommende Sonnenphänomen zeigt sich gerne in den Abendstunden. Kurz nachdem die Sonne untergegangen ist, steigt plötzlich eine Lichtsäule am Horizont empor. Erst ist sie recht hell, meist, weil die Sonne noch nicht tief genug steht, aber dann verfärbt sie sich warm-golden-orange. Länger als eine halbe Stunde konnte ich sie noch nie beobachten.
Die "obere Lichtsäule" gehört zu den Spiegelungshalos. Die Lichtsäule zeigt sich bei Windstille. Es drehen sich in der Atmosphäre die Eiskristalle vertikal und da die Sonne untergeht, spiegeln sich die Sonnenstrahlen an der Unterseite der langsam fallenden, waagrecht liegenden Kristalle. Ähnlich spiegelt sich übrigens das Sonnenlicht auf der ruhigen Wasseroberfläche des Meeres, wenn eine "goldene Sonnenbahn" zu sehen ist. Es gibt auch "untere Lichtsäulen", die von der Sonne zur Erde hinab zeigen.

Manchmal schneidet sich dieser Strahl mit dem oberen Berührungsbogen (hier und hier habe ich  es schon gezeigt und beschrieben) und dann erscheint optisch ein leuchtend, goldenes Schwert am Himmel. Sehr ausführlich wurde schon 1824 ( im Journal für Chemie und Physik, Band 42 von Johann Salomo Christoph Schweigger) über diese Erscheinung, die im selben Jahr am 8. Juni bei Dresden sichtbar war, berichtet.

In den früheren Zeiten, sah man darin gern einen "Fingerzeig Gottes", der aufgrund der Menschenangst meist als drohend empfunden wurde. So vermutete man, dass es das Schert Gottes sei, welches sich am Himmel zeigte. Beeindruckend ist es jedenfalls und wenn man eine Lichtsäule entdeckt sollte man diese Momente wirklich genießen.




Samstag, 29. September 2012

Mondphänomen - lunare Korona



In dieser Jahreszeit kann man sehr oft farbige Ringe um den Mond sehen. Vorzugsweise sind dann "dünne" Schleierwolken zu beobachten oder hochstehender Nebel. Diese schieben sich vor dem Leuchtkörper (man kann dies auch bei der Sonne oder anderen Lichtquellen beobachten) und durch die Reflektion des Lichtes in den kleinen Wassertröpfchen entstehen wundervolle Farbspiele.


Diese Bilder entstanden alle innerhalb in einer Nacht und kurzer Zeit. Je nach Durchzug der Wolken verändern sich die Ringe und ihr Farbspiel. Dieses Phänomen nennt man Mondkranz oder lunare Korona.


Ein Merkmal der Korona ist eine weiße Scheibe mit rötlichem Rand. In der Fachsprache sagt man auch Aureole dazu. Umgangssprachlich sagen viele Mondhalo dazu.



Der Unterschied eines Mondkranzes zu einem Mondhalo ist, dass der "Regenbogen" sehr eng um den Mond steht. Ein richtiges Mondhalo hätte einen großen Kreisdurchmesser, also einen deutlichen Abstand zum Mond. Der Lichtbogen ist zudem, bei einem 22° Halo um den Sonnentrabanten, viel schwächer.


Nur bei sehr guten Bedingungen kann man mehr als einen farbigen Ring sehen. An diesem Abend sah ich zwei, es können aber bis zu vier solcher Kränze entstehen. Durch Verstärkung des Farbkontrastes kann man dieses deutlicher erkennen.


Dass die Mondscheibe so "verbeult" wirkt, liegt daran, dass manchmal die unterschiedlich großen Wassertröpfchen in den verschiedenen Wolken keine klaren Konturen zulassen und somit das Licht ungleichmäßig gebrochen wird. Es sind übrigens auch nicht immer Wolken für die Bildung von Koronas zuständig. Weitere Auslöser können Feinstaub, Pollen und selbst die Asche eines Vulkans sein.


Bei meinem Post über Nebensonnen, schrieb ich über die dabei vorkommenden Wolken. Meist folgt 2-3 Tage nach den Nebensonnen der Regen. Dies wäre auch beim Mondhalo der Fall. Bei einer lunaren Korona ist dies anders.
Ich kann die folgende Wetterregel aus meiner Erfahrung heraus bestätigen:

Steht der Ring eng um den Mond,
bleiben wir vom Regen verschont.
Er hat aber Regen im Geleit,
steht er um den Mond sehr weit.

Hier kommt dann der Vergleich zu Mondkranz (enger Ring) und Mondhalo zum Tragen. Viel Spaß beim Beobachten der Himmelskörper. Wir haben morgen Vollmond - haltet die Augen offen!






Donnerstag, 30. August 2012

Sonnenphänomen - Nebensonnen und 22°C Halo







Immer wieder toll zu sehen und für mich ein fesselndes Ereignis. Nebensonnen! Was man hier sehen kann ist keine Linsenspiegelung der Kamera, sondern ein Naturphänomen. Ein Ausblick, den ich von meinem Wohnzimmerfenster aus öfters genießen kann. Anklicken der Bilder vergrößert diese.





Diese Erscheinung nennt sich 22° Halo. Das Wort Halo kann man mit "Ring" übersetzen. Er entsteht wenn Cirruswolken am Himmel stehen und das Sonnenlicht sich in den Eiskristallen in der Luft bricht.





Der Lichtring steht mit einem Radius von 22° um die Sonne. Manche haben das Glück und sehen den gesamten Lichtkreis um die Sonne, doch häufiger sind eine oder zwei Nebensonnen am Himmel zu sehen.





Faszinierend an den Nebensonnen ist, dass sie wie die Sonne blenden können und das erste Mal als ich eine sah, war ich irritiert von dieser Helligkeit. Manchmal bilden diese Nebensonnen auch parallel zum Horizont Schweife aus, die wegwärts von der Sonne zeigen. 





Der Regenbogen erscheint mit der rötlichen Seite immer am inneren Rand zur Sonne hin, während das weiße Licht sich am äußeren Rand bildet.  Beim Regenbogen ist es übrigens genau umgekehrt. Dort erscheint die Farbe Rot am Außenrand.





Dieses Phänomen gibt es übrigens viel öfters zu sehen, als ein gewöhnlicher Regenbogen - wenn man darauf achtet. Was mir gefällt ist, dass man - wenn man die Nebensonnen entdeckt - diese länger als einen gewöhnlichen Regenbogen beobachten kann.





Bei diesem Bild kann man schon fast den 22° Ring erahnen. Er ist leider nur sehr schwach und unvollständig ausgeprägt.





Oben an der einzelnen Wolke ist bei den letzten zwei Bildern auch ein Regenbogen sichtbar. Dies müsste ein oberer Berührungsbogen sein.  Manchmal hat man das Glück und sieht den Bogen ähnlich wie das Astrozeichen des Widders oder einer Möwensilhouette. Also schaut mal bei Schleierwolken und Sonnenschein öfters nach oben! Es lohnt sich. Schade ist nur, dass meistens nach 2-3 Tagen dann das Wetter zum Schlechten umschlägt.