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Samstag, 11. Februar 2017

Manchmal schützt ein Eispanzer...





...und sieht dabei wunderschön aus.

Raureif und die dazugehörigen Frostkristalle entstehen an den Pflanzen, wenn deren Temperatur so weit abkühlt, dass der Taupunkt in ihren Zellen unter dem Gefrierpunkt liegt. Nur dann können auf der Oberfläche der Pflanze unterkühlte Wassertröpfchen, z.B. aus dem Nebel, zu verschiedenen Eiskristallformen wachsen.

Solange kein Tauwetter eintritt und den Saft fließen lässt, ist die Pflanze vor Frostschäden geschützt. Viele Pflanzen erhöhen den Zuckergehalt in den Zweigen, welches als natürliches Frostschutzmittel wirkt. Selbst die Knospen bleiben unbeschadet und treiben wieder aus, wenn die Kälteperiode vorbei ist.

In manchen Obstbaumplantagen macht man sich dies zum Vorteil. Damit die Blüten bei nächtlichen Spätfrösten nicht erfrieren, werden die Bäume mit Wasser berieselt, sobald die Nachttemperaturen zum Gefrierpunkt absinken. Dadurch werden die Äste mit einem Eismantel überzogen. Unter dem Eis bleibt die Temperatur an Ästen, Knospen und Blüten bei 0 Grad Celsius. Dies schadet den Blüten und Knospen noch nicht.
So eine Frostschutzberegnung funktioniert nur, wenn kontinuierlich frisches Wasser auf die Blüten gesprüht wird. Dies kann an manchen Tagen bis zu zwölf Stunden andauern. Das ist ein Grund, warum sich diese Methode bei Kleingärtnern nicht lohnt. Schaltet man die Beregnung bei vorhandenen Minusgraden ab, kommt es auf der Oberfläche des vorhandenen Eises zu einer Wärmeabgabe (Wärmeverlust durch Verdunstungskälte). Die Pflanzen erleiden einen Frostschaden. Nur nach Sonnenaufgang und bei Plusgraden, dürfen die Obstbauern die Beregnung abstellen. Dann taut das Eis von Ästen und Blüten ab und das Tauwasser verbleibt nicht auf der Pflanze, sondern sickert in den Boden ohne Schaden anrichten zu können.

Auf diese Methode des Frostschutzes ist man angeblich gekommen, weil toskanische Weinbauern an einem warmen Frühlingstag ihren Weinberg bewässerten. Abends stellten die Winzer die Sprühanlagen wieder ab. Man dachte, wenn es nachts Frost geben würde, dann würden die Blüten erfrieren. Nur ein Winzer versäumte es, das Wasser abzustellen.  Er hatte vom frühen Abend an, bis zum nächsten Morgen, sich den Wein in einem Lokal munden lassen.  Am nächsten Tag kam er erst spät zu seinem Weinberg. Ausgerechnet sein Weinberg hatte als einziger den eingetretenen Nachtfrost ohne Schaden überstanden.



Manchmal denke ich mir, mit uns Menschen ist es ähnlich. Nicht umsonst gibt es viele Redensarten, wie:
- da ist das Eis zwischen uns gebrochen
- es herrscht eisige Stimmung zwischen den Parteien
- er/sie hat ein eisiges Herz
- er/sie wurde eiskalt abserviert
- man wurde eiskalt erwischt
- er/sie zieht es eiskalt durch
- das hat das Herz geschmolzen

Viele Menschen zeigen ihre "eisige" Seite, weil sie sich schützen wollen. Manche haben sich einfach ihrer Umgebung angepasst. Einige brechen auch irgendwann unter ihrem eigenen Eispanzer zusammen, wenn die Last zu groß wird. "Eiseskälte" macht handlungsunfähig.
Völlig unerwartete, "frostige Attacken" unserer Mitmenschen können ebenso viel Schaden anrichten. Am meisten, wenn der eine sich dem anderen vertrauensvoll geöffnet hat.

Eine liebe Bekannte hat mir einen Spruch gesendet, den ich euch nicht vorenthalten möchte:

Ein klares "JA" zu deinem Leben verlangt auch nach einem klaren "NEIN".
Ein "NEIN" zu Menschen und Situationen, 
die dich herunterziehen
 und die dich trennen, 
von dir selbst.


Das Original müsste allerdings von Bahar Yilmaz sein (Die Suche nach den ursprünglichen Autoren gestaltet sich zuweilen recht schwer). Es heißt:

Ein klares "JA" zu deinem Leben verlangt auch nach einem klaren "NEIN".
Ein "NEIN" zu Menschen und Situationen, 
die in dir Stress auslösen.

Es geht allerdings nicht darum, bei jeder schwierigen Situation und jedem Konflikt die Flucht zu ergreifen und Mitmenschen in ihrer Not keinen Beistand mehr zu geben. Es geht hier eher um das Erkennen, ob uns manche Menschen (sei es aus Gedankenlosigkeit oder mit Absicht) durch ihr Verhalten öfters und/oder dauerhaft in Situationen bringen, die uns seelisch über einen längeren Zeitraum stark belasten. Es kommt durchaus vor, dass man in dieser Zeit selber seine Zuversicht und den Blick auf das Schöne, was uns umgibt, verliert. Man macht sich Sorgen um den anderen. Aber während wir dann zum Beispiel noch grübeln, was wir machen könnten, damit es dem anderen wieder gut geht, ist dieser vielleicht schon längst wieder gut gelaunt und es interessiert ihn überhaupt nicht, was er in uns ausgelöst hat. Wenn man dies erkennt, sollte man achtsamer sein und sich überlegen, wo man seine persönliche Grenze setzt.

Ich wünsche euch viele Momente, die euer Herz langanhaltend erwärmen. Die "frostigen Zeiten" können in der Erinnerung dann auch etwas Schönes sein. Nämlich ein Zeichen dafür, dass man nicht "erfroren" ist, sondern immer wieder mit neuer Kraft sein eigenes Leben lebt.






Freitag, 21. Oktober 2016

Zeit



Detailaufnahme Nacktschnecke



Ich fragte eine Schnecke, warum sie so langsam wäre. 
Sie antwortete, dadurch hätte sie mehr Zeit, die Welt zu sehen.
 (Wolfgang J. Reus)

Montag, 11. Juli 2016

Augen auf beim Kompost umstechen!






Sie sind in meinem Garten gern gesehen und ich denke, sie fühlen sich auch sehr wohl darin. Es gibt viele Nischen, Steinmauern, Unterwuchs und Wasserstellen. Einmal blieb mir doch das Herz fast stehen. Ich stach gerade den Kompost um und erstach dabei fast eine 50 cm lange Ringelnatter. Als eine zweite große Ringelnatter sich mir entgegen schlängelte, brach ich erst einmal ab und grub vorsichtig mit den Händen weiter. Ich war auf ein Schlangennest im Komposthaufen gestoßen. Sie durften bleiben, der Kompost blieb erst mal wie er war und ich klopfe seitdem vor dem Umsetzen erst einmal an alle Seiten an. Es wäre zu schade gewesen, wenn ihnen etwas zugestoßen wäre.


Diese hier sonnte sich vor der Haustür im Gras. Ist sie nicht wunderschön? Es ist ein ca. 1,20 m langes Exemplar. Die männlichen Nattern können bis zu 1,60 m groß werden, doch Weibchen bleiben meist kleiner. Diese hier hat ihren Stammplatz im Garten und ist eine erfahrene alte Schlange. Sie wohnt direkt am Haus und dies freut mich sehr. Früher war man der Meinung, sie würden Glück bringen und man dürfe sie nicht vertreiben. Deshalb nennt man sie auch mancherorts Hausunk oder Hausschlange. Auf den unteren Bildern seht ihr die Kleinen. Auch diese fand ich beim Komposthaufen. Nach den Bildaufnahmen ließ ich sie an Ort und Stelle wieder frei.



Wenn früher bei uns im Garten sich die Blindschleichen und Ringelnattern im Garten oder an unserem Hausfelsen sonnten, riefen mich meine Eltern. Ich setzte mich dann vorsichtig hinzu und betrachtete die schönen Tiere. Ihre Faszination auf mich haben sie immer noch nicht verloren und auch ich rufe meine Kinder, damit sie sich über den Anblick freuen können.

Schlangen sind nicht glitschig, aber wenn sie aufgewärmt sind, sind sie äußerst flink und wendig. Sie sind wechselwarm, können nicht schwitzen und regeln deshalb ihre Temperatur durch Sonnenbäder und dem Aufsuchen von Schattenplätzen. Ihre glatte, warme Haut ist angenehm und nicht nur einmal war ich überrascht, wie muskulär Reptilien sein können. Die Schuppen schützen vor Austrocknung und die obere Haut enthält viel Keratin (viele Frauen wollen den Inhaltsstoff in ihren Haarmitteln, weil es die Haare elastisch und glänzend macht). Im Gegensatz zu Blindschleichen verlieren Ringelnattern nicht den Schwanz und ihre Haut schimmert aufgrund der Struktur matter. Zwei halbmondförmige weiße oder gelbe Flecken am seitlichen Hinterkopf sind charakteristisch für die Ringelnatter. Die Weibchen haben eher weißliche und die männlichen Schlangen deutlich gelben Flecken. 



Erst mit ca. vier Jahren werden die Schlangen geschlechtsreif. Mit der gespaltenen Zunge nehmen Reptilien Duftstoffe aus der Luft auf und durch eine Vertiefung im Gaumen werden die aufgenommenen Informationen im Jacobson-Organ ausgewertet. Männchen können Weibchen also schmecken. Treffen sie aufeinander, reibt er seinen Kopf an ihrem Körper auf und ab. Es sieht ein wenig aus, als würde er sie streicheln wollen. Dabei züngelt er unentwegt. Durch das Jacobson-Organ erkennt er dabei das Geschlecht und die Paarungsbereitschaft seines Gegenübers. Ist sie bereit und weicht nicht aus, kriecht er Richtung Kopf, schiebt seinen Schwanz unter ihrer Kloake und dringt mit seinem Hemipenis ein. Dies ist eine Besonderheit der Schuppenkriechtiere. Sie haben einen Y-förmigen Penis und daran verhornte widerhakenartige Hautfortsätze (teils verkalkte Stacheln), um sich "verankern" zu können. Von diesem "Doppelorgan" (Y - teilt sich vorne) benutzen sie bei der Paarung nur einen Schenkel. Darin befindet sich eine Rinne, durch die das Sperma in die Kloake des Weibchens laufen kann. Dafür lassen sie sich gerne eine halbe Stunde lang Zeit.

Einige Wochen nach der Paarung, meist im Juni oder Juli, suchen die Weibchen Haufen aus verrottendem Laub, Kompost oder gemähtem Gras. Dort legen sie an den feuchtwarmen Plätzen ihre 10 - 30 taubeneigroßen Eier ab. Die bei der Verrottung freigesetzte Wärme brütet innerhalb von vier bis zehn Wochen diese aus. Mit dem Eizahn (ein kleiner Zacken an der Oberlippe) befreien sich die Jungtiere von ihrer Eihülle. Sie sind dann so groß, wie bei mir auf den Bildern zu sehen ist. Kaum dicker und länger als ein Bleistift, meist kleiner als 20 cm und sofort auf sich alleine gestellt. Da früher Ringelnattern auch im Misthaufen vor dem Kuhstall zu finden waren, nannte man sie Kuhschlangen. Es ist allerdings nicht der Fall, dass die Ringelnattern liegende Kühe melken würden. Im ersten Lebensjahr sterben die meisten Jungschlangen. Sie sind gern gesehene Beute von Igeln, Greifvögeln, Störchen und Reihern. Selbst Wildschweine gehören zu den Fressfeinden der ungiftigen Natter. Nahrungsmangel (fehlende Kaulquappen) macht ihnen am meisten zu schaffen. Wenn alles gut läuft, können sie allerdings 20 - 25 Jahre alt werden.



Die Bauchseite der Jungtiere ist blauschwarz glänzend. Als Abgrenzung zur grauen Körperfarbe verläuft beiderseits des Körpers eine Reihe weißer, größerer Schuppen. Auf dem grauen Körper sind immer wieder gleichmäßig verteilte schwarze Schuppen zu finden. Bei den ausgewachsenen Tieren ist die Bauchunterseite sehr hell, doch sieht man dort immer wieder fast regelmäßig angeordnete, schwarze Schuppen. Die Musterung kann dabei variabel ausfallen, so wie es extrem dunkle Ringelnattern gibt, bei denen die einzelnen dunklen Schuppen auf dem Rücken kaum sichtbar sind. Jedes Exemplar hat eine individuelle Bauchzeichnung! Bei manchen Exemplaren verlaufen direkt am Rückgrat dunkle Flecken gleichmäßig. Diese Nattern werden leider oftmals fälschlicherweise für Kreuzottern gehalten. Letztere haben aber niemals die gut sichtbaren Halbmonde.



Ob die Ringelnatter ihren Namen von ihren Verknotungskünsten hat? Sie ringelt sich wirklich stark ein und macht sich klein, wenn sie Angst hat. Die gelben Halbmonde könnten an einen Ring erinnern. Früher dachte man, die Schlange trüge eine Krone und sie wäre eine Natternkönigin. Man nennt sie zudem auch noch Schwimm-, Hecken- oder Wassernatter, Unk oder nur "der Wurm".
Mit einer Unke verbindet man normalerweise etwas anderes, nämlich kleine, krötenähnliche, warzenbesetzten Amphibien, mit herzförmigen Pupillen. "Unke" – stammt scheinbar vom nordgermanischen "unkvi" ab, was mit dem lateinischen anguis verwandt ist und Schlange bedeutet. Ab dem Frühmittelalter verwendete man das Wort "Unk" für Schlange. Bei den "richtigen (krötenähnlichen) Unken" ist der Wortursprung im nordgermanischen "ûkôn" zu finden.

Ihr wissenschaftliche Name Natrix natrix ist da eindeutig. Er bedeutet "Schwimmerin". Tatsächlich schwimmen Ringelnattern sehr oft im Wasser, um Frösche und Fische zu jagen. Sie besitzen hinter der Lunge einen Luftsack, in dem sie Luft speichern, bevor sie auch tauchend auf die Jagd gehen. Sie gehören also zu den Schwimmnattern (Natrix). Speziell zur Unterart der Wassernattern (Natricinae) und im Allgemeinen zur Familie der Nattern  (Colubridae). Es bliebe noch zu erwähnen, dass es bei uns diese zwei Unterarten gibt:
1. Die Nördliche Ringelnatter (Narix natrix natrix), diese hat ihr Vorkommen bis Skandinavien und Westrussland.
2. Die Barren-Ringelnatter (Narix natrix helvetica), sie findet sich im westlichen Europa und in Norditalien.

Da Ringelnattern ein so großes Verbreitungsgebiet haben, gehören sie zu den am häufigsten vorkommenden Schlangen. Man sichtete sie auf 2000 m Höhe ebenso wie im Flachland. Nur in den kühlsten Regionen Skandinaviens, in Nordnorwegen, Westschweden, Schottland und in Irland scheint sie nicht vorzukommen. 
Auch die weiteren Unterarten unterscheiden sich hinsichtlich der Färbung und Größe:
3. Spanische Ringelnatter (iberischen Halbinsel bis Nordwestafrika)
4. Streifenringelnatter (Balkan bis Kleinasien und zum Kaspischen Meer)
5. Russische Ringelnatter (Russland)
Auf Inseln wie Sizilien, Korsika und Sardinien und einigen griechischen Inseln gibt es weitere Unterarten. Die Iberische Ringelnatter ist eine eigene Art und wir seit 2016 nicht mehr als Unterart geführt.


Kann man sich vorstellen, dass diese kleine Schlange bei manchen Menschen Angst verursacht?
Die Schwimmnatter lebt gerne an Gewässern und in Feuchtgebieten. Es ist ihr egal, ob an Teichen, Tümpeln, Bächen oder in Auen-Landschaften. Allerdings sollte das Feuchtgebiet eine üppige Kraut- und Strauchschicht aufweisen. Unter alten Baumwurzeln verstecken sie sich gerne, um frostgeschützt zu überwintern. Diese Winterruhe (Kältestarre) dauert oftmals von Oktober bis April. Als wechselwarme Tiere werden sie durch die steigenden Temperaturen wieder aktiv. Meist wachen dabei die Männchen vor den Weibchen auf.

Obwohl die Ringelnatter ein sehr weites Verbreitungsgebiet hat und eine häufiger anzutreffende Art ist, ist sie durch die Zerstörung der Auen-Landschaften in einigen Gebieten Deutschlands vom Aussterben bedroht. Somit steht sie in fünf Bundesländern mittlerweile auf der Liste der stark gefährdeten Tiere. In acht Bundesländern ist sie gefährdet, in Hessen steht sie auf der Vorwarnliste und nur im Saarland ist sie ungefährdet im Bestand. Sie steht als besonders geschützte Art bundesweit unter Artenschutz (Bayerische Artenschutzverordnung).



Leider wächst die Haut bei Reptilien nicht mit und so muss sich auch die Ringelnatter öfters häuten. Meist sieht die Schlange in der Zeit "krank" aus. Die Haut wirkt stumpf, glänzt nicht und auch die Augen wirken wie blind. Sie trüben sich ein und bekommen einen milchigen Schimmer. Ursache ist eine trübe Flüssigkeit zwischen der neuen und der alten Hautschicht. Diese erleichtert die Ablösung der Haut. Nach einiger Zeit (1-2 Wochen) schimmert diese wieder deutlicher durch. Die Flüssigkeit scheint absorbiert zu werden, denn beim Abstreifen nach einigen Tagen, ist die entfernte Haut rascheltrocken. Die Häutung beginnt am Kopf. Augen wie auch die Geschlechtsteile, werden gehäutet. Die zwischen Sträuchern und Steinen abgestreifte Haut bleibt dann "auf links gedreht" meist im Gebüsch unbemerkt liegen. In dieser Zeit reagieren selbst die harmlosen Ringelnattern empfindlich und teilweise aggressiv auf Störungen.

85 cm lange, abgestreifte Schlangenhaut einer Ringelnatter

"Nein", schimpfte die Ringelnatter

"Nein", schimpfte die Ringelnatter, "die Mode
Von heutzutage, die wurmt mich zu Tode.
Jetzt soll man täglich, sage und schreibe,
Zweimal die Wäsche wechseln am Leibe,
Und immer schlimmer wird's mit den Jahren.
Es ist rein um aus der Haut zu fahren!"
So schimpfte die Ringelnatter laut
Und wirklich fuhr sie aus der Haut.
- - -
Der Vorfall war nicht ohne Bedeutung,
Denn zoologisch nennt man das Häutung.
(Joachim Ringelnatz 1883-1934)


So schnell konnte ich diesmal nicht schauen, schon war die kleine
 Schlange im Haar verschwunden und ich zur Medusa umgewandelt.

Ringelnattern haben weder Ohröffnungen und ihr Mittelohr ist stark verkümmert. Das Innenohr ist allerdings intakt. Bis jetzt weiß man nicht, wie das Hören bei der Schlange funktioniert. Die Kriechtiere reagieren auf eine Annäherung ab ca. acht Meter oftmals mit Flucht. Ringelnattern haben keine Giftzähne und vermeiden Konflikte. Nur wenn man sie überrascht und sie sich in die Ecke gedrängt fühlt, richtet sie sich manchmal auf und zischt laut. Ist man davon unbeeindruckt und lässt der Schlange keinen Ausweg zu, kann es sein, dass sie plötzlich merkwürdige Verrenkungen macht, sich um sich selber windet und "krampft", um plötzlich mit geöffnetem Mund und heraushängender Zunge zu erschlaffen. Sie stellt sich tot. Angreifer verlieren angesichts des "furchbaren Todes" dabei oftmals das Interesse an der Beute. Falls nicht, spritzt die Ringelnatter aus ihren Analdrüsen eine stinkende Flüssigkeit, die am Gegenüber penetrant langanhaltend anhaftet.

Wusstet ihr, dass die tagaktive Ringelnatter keine Augen schließen kann? Sie sieht nicht besonders gut mit ihren runden Pupillen, aber sie kann Farben erkennen (die meisten nachtaktiven Schlangen besitzen senkrechte Sehschlitze!). Die leicht nach oben gerichteten Augen ermöglichen ihr fast ganz unter Wasser zu gehen und trotzdem die Umgebung zu beobachten. Ihr Sehfeld beträgt fast 140°, dabei decken 45° beide Augen ab, was das räumliche Sehen erleichtert. Ebenso kann sie ihr Auge auf entfernte Objekte scharf stellen. Im Nahbereich dagegen, orientiert sie sich eher über das Bewegungssehen.


Die Ringelnatter jagt nicht nur über den Geschmackssinn, sondern erkennt Beutetiere anhand Temperaturunterschiede. Sie verfügt über das sogenannte "Grubenorgan" (liegt zwischen Augen und Nase) und kann dadurch Temperaturschwankungen von 0,003° C in ihrer Umgebung wahrnehmen und orten. 
Sie ist auch in anderen Bereichen bewundernswert. 
Nattern verfügen über ca. 300 Wirbel und können jede Rippe frei bewegen. Durch das fehlende Brustbein können sie größere Beutetiere verschlingen. Das liegt aber auch am Kiefer. Schlangen haben keine Schläfenknochen und der Unterkiefer ist mit dem Oberkiefer nur über einen Muskel verbunden und nicht verwachsen. Die erstaunliche Mundbeweglichkeit nennt man Schädelkinematik. 
Wie alle Schlangen befinden sich bei der Ringelnatter je am Unterkiefer einer und am Oberkiefer zwei Zahnbögen. Die Zähne sind nach hinten gebogen. Sie sind lang und spitz. So gibt es kein Entrinnen aus dem Maul. Die äußere Reihe Zähne hält das Opfer und die innere transportiert es millimeterweise in Richtung Speiseröhre. So werden Kaulquappen, Molche, Frösche, Kröten und Fische, selten auch Kleinsäuger wie Mäuse und als Übergangsnahrung auch manchmal Schnecken vertilgt. Zerkaut wird das Beutetier nie. Übrigens, sogar Zahnwechsel kennen Schlangen! Die Zähne erneuern sich, sobald sie verbraucht sind.
Der Verdauungsvorgang dauert dann je nach Art und Größe des Beutetiers einige Tage. Da dies der Ringelnatter viel Energie kostet und sie dabei Ruhe braucht, zieht sie sich gerne an einen ungestörten Platz zurück. Wird sie beim Fressen oder Verdauen gestört oder angegriffen, würgt sie ihre Nahrung wieder aus, damit sie agiler reagieren kann. Die sehr aggressiven Verdauungssäfte des Schlangenmagens verdauen selbst Knochen. In den Kotballen wurden bisher jedenfalls weder Fell noch Knochen gefunden.



Etwas, was viele Menschen Schauer über den Rücken jagen lässt, ist das "Geschlängel". Die Hautmuskulatur ist für die Fortbewegung verantwortlich. Obwohl das Gehirn größer als bei Amphibien ist, ist es dennoch kleiner als das von Vögeln. Das Kleinhirn ist für die Koordination der Bewegung zuständig. Nun ist aber aufgrund der Körperlänge das im Wirbelkanal liegende Rückenmark sehr lang und kann hundertmal länger als das Hirn sein. Da Reflexe zum Großteil vom Rückenmark ausgehen, kann dieses viele Bewegungsabläufe selbstständig ausführen. Wird nun eine Schlange durch einen Unfall geköpft, kann der abgetrennte Körper sogar Angriffshandlungen ausführen oder flüchten .

Keine Angst, die Ringelnatter durfte frei wählen, wohin sie kriechen möchte.
Entgegen vieler Behauptungen hatte sie keinerlei Interesse an der Milch.
In einigen Gegenden galt das Quälen und Töten der "Hausunke" als Frevel. Man glaubte, dass sie direkt mit den verstorbenen Ahnen in Verbindung stünde und man noch im selben Jahr sterben würde. Das Bild der zahmen, freundlichen Schlange, die Glück und Gesundheit den Hausbewohnern brachte, wurde auch von den Gebrüdern Grimm im Märchen von der Unke überliefert. Die Ringelnatter soll Milch lieben. Solange die Kinder ihre Milch, ihren Milchbrei oder anderes Essen mit der Ringelnatter teilten, blieben sie gesund und wurden reich. Schlugen sie die Schlange, stahlen sie ihr die Krone oder töteten sie die Unke, verstarben sie ebenso alsbald.

Aus Roth an der (fränkischen) Saale stammt folgende Sage, von der Friedrich Panzer berichtet:
Eine Frau sah öfters den Schlangenkönig, wie er in der Saale badete. Sie breitete ein weißes Tuch am Ufer aus, auf der er seine Krone ablegte. Die Krone sollte Hab und Gut mehren und dem Besitzer Glück bringen. Sie nahm deshalb die Krone an sich und eilte heim, der Schlangenkönig folgte ihr eilig. Er war so schnell, dass er, als sie die Haustür gerade noch vor seinem Eindringen zuschlug, sich so stieß, dass er tot zu Boden fiel.

Haut einer Ringelnatter. Sie sollte unsichtbar machen.

Die Ringelnatter wurde in der Volksmedizin  gegen "Fraisen" (althochdeutsch Not/Gefahr, damit war eine Vielzahl an Krankheiten verbunden) eingesetzt. Man machte aus den Wirbeln Amulette oder sogenannte "Fraisenketten". Diese wurden um den Hals gelegt und die Wirkung derselbigen durch ein Gebet verstärkt. Auch Rosenkränze wurden aus den kleinen Knöchelchen hergestellt. Würde man sie auf einen Ameisenhaufen werfen, würde sie schreien, bis man taub würde. Um an die Wirbel zu gelangen, mussten die armen Kreaturen elendig leiden. Nebenbei sollte das "Atternschmalz" (Heckenwurmschmalz) gegen Schwindsucht, Veitstanz oder Darmsucht helfen. Ebenso gegen Ohrenzwang (Gehörggang-entzündung) und Bindehautentzündung. 
Wenn man zwei Tage lang bei zunehmendem Mond nüchtern abends die Galle von zwei Ringelnattern aß, sollte man von Epilepsie geheilt werden. Die abgelegte Haut war ein Glücksfund, konnte sie doch unsichtbar machen und half, verrieben und mit Baumöl (früherer Begriff für Olivenlöl) angesetzt, gegen das "Kaltvergift" (Rheuma). 

Auf solche Heilmittel kann man getrost verzichten. Genießen wir lieber den Anblick dieser anmutigen Tiere und freuen uns darüber, wenn wir sie im Garten beherbergen.


Kreislauf der Natur

Blindschleiche und Ringelnatter

Eine Blindschleiche traf am Uferrand eine Ringelnatter
"Bist du giftig oder nicht, Gevatter?", wollte sie ganz dringend wissen.
"Nein, ich bin eine Ringelnatter, ich bin nicht giftig.
Wäre ich eine Kreuzotter und hätte dich gebissen,
dann wärst du jetzt tot, das solltest du wissen."

Da bin ich aber froh, dass ich das jetzt weiß,
tot sein möchte ich nicht, das wäre ein Sch... 

Moral:
Wenn manchmal man etwas nicht kennt, 
dann muss man es studieren.
Erst wenn man einmal alles kennt,
kann auch nichts mehr passieren.

(mit freundlicher Genehmigung von Ulf Heimann 
aus dem Buch: "Fabeln und Märchen", ePubli Verlag, ISBN: 9783737505918)

Noch etwas Interessantes: http://www.sagen.at/texte/sagen/italien/vinschgau/naturns/schlangen.html

Verkehrsopfer. Sie schaffte es noch zum Straßenrand.





Freitag, 17. Juni 2016

Gedanken




Binde zwei Vögel zusammen.

Sie werden nicht fliegen können, 

obwohl sie nun vier Flügel haben.

(Jalaludin Rumi 1207-1273)

Freitag, 8. Januar 2016

Wahre Größe



Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation
kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt

(Mahatma Gandhi)

Sonntag, 2. August 2015

Das Igel-Gehege verändert sich


Schorschi der Unglücksrabe musste schon mehrfach tierärztlich behandelt
werden. 

Wie im alten Post beschrieben, war mein altes Gehege durch die Verwendung von Hasendraht nicht das Gelbe vom Ei. Es war auch nie gedacht, es dauerhaft aufgebaut zu lassen. Ziel ist es, ein Tier aufzupäppeln - wenn es in Not ist -, doch im Vordergrund steht immer die gezielte, sichere Auswilderung.

Dann aber wuchs in mir verstärkt der Gedanke, dass ein "eingewachsenes Gehege" mehr Lebensraum bietet als ein mobiles. Es blieb ja auch nicht bei einem Igel, sondern es kamen immer wieder  und öfters Notfälle, so dass ich es gar nicht mehr abbauen brauchte. Nebenbei empfand ich die 14 m ² immer noch als zu klein.

Der "tote" Bereich zwischen Haus und Gehege (rechts)
 sollte nun mit ins neue Gehege integriert werden

Um mein altes Igeldomizil konnte ich außen herum laufen, doch vor allem im Frühling und Sommer war es unmöglich, Unkraut zu jäten. Auch Rasen mähen gestaltete sich als schwierig.

Der Abstand zwischen den Leisten betrug 1 m.

Ich machte mir Sorgen, ob das Gehege wirklich stabil genug auf Dauer bleibt. Der ein oder andere probierte schon einmal seine Zähne am Draht aus oder versuchte hoch zu klettern. Schorschi war begabter Buddelkönig. Für Igel ist der verwilderte Bereich im Gehege toll, aber irgendwie war der direkt am Haus liegende Bereich ein verlorenes Eck für Mensch und Tier und kam optisch nicht mehr zur Geltung.

Wenn sich was tut im Garten, müssen die
Vierbeiner dabei sein


Deshalb dachte ich mir, man könnte doch gleich den ganzen Bereich einzäunen. So stört mich keine Begrenzung beim Unkrautjäten und die Pfleglinge könnten mehr Versteckmöglichkeiten nutzen. Zudem wäre das komplette Gehege dann immerhin ca. 8 m x 3 m groß. Ob es eine Spinnerei ist, 24 m² dauerhaft einzuzäunen, nur damit man einem Notfall-Igel etwas mehr Lebens-Qualität in der Aufpäppelphase gibt?

Die Platten sind verlegt. Die Igelhäuser sind 60 cm x 40 cm groß. Sie wirken klein.
Das Areal umfasst eine Größe von 3 m Breite und 8 m Länge.


Und wieder war es mein Bekannter, der meine Spinnereien schmunzelnd zu Kenntnis nahm und dann eine sinnvolle und optisch saubere Lösung präsentierte. Mir war wichtig, dass Ausbruchsmöglichkeiten und Verletzungsgefahren verhindert werden und dass das Holz nicht so schnell vergammelt. Ich wollte als Unterbau Bodenplatten, damit die Seitenteile nicht ständiger Bodenfeuchtigkeit ausgesetzt sind und ich auch eine Rasenkante zum Mähen habe. Als Seitenteile schwebten mir Planken vor, wie sie beim Gerüstbau verwendet werden. Letztere sind neu sehr teuer und mein Bekannter schlug deshalb Schalungsbretter vor. Dass diese gelb sind, störte mich nicht. Ich sah es als freundlichen Farbklecks im Garten. Die Bodeneinschlaghülsen (für die Kanthölzer) mussten zwischen die Platten eingeschlagen werden. Damit keine Ausbruch anreizenden Stellen für Igel entstanden (Lücken zwischen den Platten) und alles einen sauberen Abschluss hatte, verwendete er noch Pflastersteine. Ich freute mich riesig. Die Schalungsbretter sind 50 cm breit und somit war dies auch eine angenehme Höhe.

Offene Stellen wurden noch mit Blech verblendet, damit dort kein Anreiz zum Kratzen entstand. Auch die Kanthölzer bekamen eine Blechhaube. Manche der Igelhäuschen stellte ich an die Hauswand. Dort sind sie vor Wettereinflüssen geschützt und liegen igelgerechter etwas versteckt hinter den Kräutern. An der Wand befinden sich Kieselsteine verschiedener Größen. Das stärkt bei der nächtlichen Erkundung und Futtersuche die Fußmuskulatur, denn es verstecken sich viele Spinnen und Asseln dort. Bei manchen Häusern könnten sie so auch einmal auf das Dach steigen.



Es lockt natürlich der Erdbereich mit der Bepflanzung. Die verschiedenen Kräuter bieten Dufterlebnisse und in der lockeren Erde lässt es sich gut wühlen. Krabbeltiere befinden sich auch dort. Die verwilderte Rasenfläche wird so nach und nach ihr Gesicht noch verändern. Durch die Platten entstand ein Bereich, der unbewachsen und dadurch überschaubar bleibt. Gut, um Trinkschalen aufzustellen und den Kot zu kontrollieren. Falls mal ein "Renner" einzieht oder mehrere Jungigel muss natürlich diese "Rennstrecke" unterbrochen werden.

Hier sind fünf Schlafhäuser, ein Futterhaus und drei natürliche Unterkünfte
verborgen.

Die Europalette als Unterbau für den Schnittguthaufen blieb auch im Gehege und wurde mittlerweile verbessert. Ich muss allerdings erst noch Bilder machen. Optisch ist so ein Haufen nicht gerade ein Hingucker, aber es schafft zusätzliche Vielfalt und Lauffläche. Ganz unten ist eine Palette mit Brettern beschlagen, damit der gesamte Raum darunter trocken bleibt. Darauf legte ich eine normale Europalette und darüber kam dann erst das Schnittmaterial.
Möchte ein Igel ein natürliches Nest bauen, ist dies kein Problem. Natürlich verstecken sich im Haufen auch viele Kleintiere. Der Igel soll ja wie in der freien Wildbahn erlernen, Futter zu erbeuten.
Die zweite Palette wollte ich verwenden, weil Igel neugierig sind und gerne klettern. Durch diese weitere Ebene hat er einen zusätzlichen Quadratmeter Fläche, um im entstandenen Zwischenraum Futtertiere zu suchen. Zudem kann er dann noch auf dem Haufen herum klettern.

Dieser Turm aus Paletten wurde noch igelgerecht umfunktioniert


Die Europaletten-Igelburg wurde gerne angenommen. Ich erweiterte die Lauffläche um weitere zwei Ebenen. Die Zwischenräume zwischen den Brettern wurden mit Leisten verschlossen. Der kleinere Haufen in der Mitte des Geheges wurde etwas vergrößert, da ich das Schnittgut aufgrund der Höhe nicht mehr auf die Paletten aufbringen konnte. Damit die Igel zwischen den Ebenen hin und her wechseln können, wurde pro Palette ein Brett durchgesägt und mit einem Scharnier versehen, wieder angebracht. Im oberen Bild könnt ihr es recht gut erkennen. 30 m² stehen jetzt insgesamt als Lauffläche zur Verfügung. Im Turm kann ich nun Futter verstecken und Igel können einen Blick in den umliegenden Garten werfen. Die Seiten verschloss ich bisher mit Holzstücken. Auf dem Palettenturm stellte ich robustes Dekomaterial und im Winter sollte eine Schicht aus Tannenstreu für Schutz sorgen. Gefallen würde mir ein "lebendiger Schutz" aus Pflanzen. Ob mir das gelingt?

Elemente wie Holzstämme, Wurzelstöcke und Pflanzgefäße können immer
wieder  neu angeordnet werden und sorgen für Abwechslung.


Natürlich wird mit anderen Elementen (Holzstämme, Wurzeln, Pflanzgefäßen, usw.) immer wieder versucht, Abwechslung zu schaffen. Falls sich mehrere Igel einmal das Gehege teilen müssen, dann können sie sich gut aus dem Weg gehen. Die vielen Hürden und Versteckmöglichkeiten vermeiden Stresssituationen. Solange es genug Futter und Platz gibt, sind Igel nicht aggressiv gegenüber Artgenossen. Nur in der Paarungszeit sind gleichgeschlechtliche Igel äußerst ruppig zueinander. Als ich die Neunlinge aufpäppelte, gab es keine Reibereien. Erst nach dem Winterschlaf, kurz vor der Auswilderung, wollten manche keinen Kontakt mehr zu den anderen und wurden unwirsch, wenn ihre Geschwister ihnen zu nahe kamen. Diese Erfahrung machte ich auch mit Nicht-Geschwistern. Als Babys sind Igel froh über Kontakt zu Ihresgleichen. Man muss allerdings immer ein Auge darauf halten. Sollte es Reibereien geben, könnte man in diesem Fall die Abtrennelemente des alten Geheges nutzen und das neue damit unterteilen.








Freitag, 15. Mai 2015

Unerwartet




Unerwartet hat er sich in unser Leben eingeschlichen. Erst Kater Smoky als Freund gewonnen, dann nach einer blutigen Rettungsaktion die gesamte Familie um den Finger gewickelt. Eingeschmust in unsere Herzen, charmant, liebevoll und lautstark schnurrend, eroberte er Garten und Haus. Habt ihr ihn entdeckt?

Freitag, 30. Januar 2015

Wer guckt denn da?







Da staunt nicht nur der weiße Geselle, der einige Tage bei uns zu Gast war.


Pappschnee" war vorhanden und die Kinder begeistert. Die weiße Pracht war schwer und so beschlossen die Schneewichtel Kugeln für einen Schneemann zu rollen.

Das Rollen war kein Problem. Innerhalb von wenigen Minuten hatten sie riesige Kugeln. Nur hätte diese niemand mehr hochheben können um einen Schneemann zu bauen. Kurzes Getuschel, viel Gelächter und kurzerhand wurden die Kugeln aneinander geschoben.


Dem lustigen Treiben zuzuschauen machte mir viel Freude. Ein Hals wurde geformt. Der Kopf modelliert. Die ersten Versuche auf den Schneegesellen zu klettern, starteten. Voller Begeisterung wurde dem Schneetier Leben eingehaucht.

Es wurde ein liebenswürdiges Pferd mit - wie ich finde - freundlichem Gesicht. Mit einem Seil aus Wolle, das die Kinder mit Fingerstricken angefertigt haben, wurden Trense und Sattel dem Schneepferd angelegt.

Na, dann einen guten Ritt!









Dienstag, 26. August 2014

Den Sommer bewahren



Im Moment ist der Sommer ziemlich verregnet. Der Großteil der Schwalben ist schon seit einer Woche fortgezogen. So bald! Die Zeit rennt mir etwas davon, um noch genügend Herbstvorräte anlegen zu können. Der Garten verwildert. Im Moment ist der Blick in die Gläser mit den in Öl und Alkohol eingelegten Kräutern und Wurzeln ein kleiner Trost. Der Sommer wurde eingefangen. 
Im Glas seht ihr übrigens Schafgarbe im Rapsöl. Solches Öl verwende ich zur Herstellung von Balsam oder auch für die Seifenherstellung. Es darf noch einige Zeit ziehen, bevor es filtriert wird.




Sonntag, 15. Juni 2014

Bronzeaugen Kupferglanz zu Gast in meinem Garten


Was für eine Augenfarbe! Ich bin immer verblüfft, welch schöne Augen manche Tiere haben. Die Blindschleichen genießen sichtlich die Wärme. Sonnen sich auf den Schieferplatten am Teich, auf der Natursteinmauer oder geradewegs im Gras. Ich freue mich immer über den Anblick und beobachte sie dann etwas genauer. Jedes Tier hat durch unterschiedliche Färbung der Schuppen vor allem im Kehlbereich seine individuellen Erkennungsmerkmale. Keine Echse oder Schlange sieht gleich aus!


Das Prachtexemplar einer Anguis fragilis musste ich einfach fotografieren und sie ließ sich dabei nicht stören. Ein weiterer Name ist Bruchschlange. Wobei Schlange ein falscher Begriff ist, da die Blindschleichen zu den Echsen gehören und die wiederum zur Familie der Schleichen gehören. Sie sind völlig ungiftig und friedferig!

Sie ist eine Besonderheit in ihrer Lebensform!

Blindschleichen sehen aus wie Schlangen? Nur auf dem ersten Blick! Es gibt sehr viele verschiedene Unterscheidungsmerkmale.
Zum einen können sie mit den Augen zwinkern. Diese Fähigkeit haben Schlangen nicht. Zudem ist ihr Kopf nicht abgegrenzt zum Körper. Was ich damit meine? Schaut euch mal den Vergleich zwischen Blindschleiche und Ringelnatter an. Ein Klick auf das Bild vergrößert wie immer die Bilder.



Bei der Ringelnatter ist deutlich hinter ihren schwarz begrenzten, gelben Halbmonden der Übergang zwischen Kopf und restlichem Körper schmal. Der Kopf ist also deutlich abgegrenzt. 



Im aufgerichteten Zustand kann man sehen, wie sie den Kopf "abknicken" kann. Bei der Blindschleiche sieht man dagegen keinerlei Übergänge, es ist alles fließend. Zum Züngeln müssen sie den Mund öffnen. Schlangen haben eine Oberlippenaussparung in der sie ihre Zunge hin und her gleiten lassen. Ein Merkmal wäre noch, dass sie als Echsen eine gleichmäßige Schuppung haben. Bei der Ringelnatter könnt ihr gut erkennen, dass sie eine ungleichmäßige Schuppung hat.


Viele denken immer noch, diese Tiere wären blind, weil sie die Augen zumachen, wenn sie sich tot stellen. Da sieht man dann nur Schlitze, keine Augen, aber auch so sind die Augen recht klein. Ihren Mund kann sie zudem nicht so weit öffnen, wie die Schlangen.


Im Althochdeutschen allerdings, sagte man zu blenden: plint. "Plintslicho", was so viel wie "blendender Schleicher heißt, bezieht sich auf die bleiglänzende Färbung ihrer Haut, übrigens auch manche noch nicht oxidierte Metalle "blenden" in der Anfangszeit. Einige geschwefelte Metallerze und metallische Mineralien haben deshalb den Begriff "Blende" erhalten. Sie sind meist rötlichfarben. Wenn das Licht auf die "Plintschleiche" oder "Blendschleiche" fällt, kann man schon mal für einen kurzen Moment denken, es läge Metall auf dem Boden. So kann man sich den Namensursprung vorstellen.




Desweiteren haben sie einen Schutzmechanismus, der viele Menschen erschreckt. Fasst man sie am Schwanz, werfen sie diesen ab. Der Schwanz zuckt dabei sehr wild um die Feinde abzulenken. Die Anguis fragilis schleicht sich in der Zeit davon. Daher übrigens auch der Name Bruchschlange. Fragilis bedeutet zerbrechlich und an der Sollbruchstelle wird der Schwanz abgeworfen. Er wächst auch wieder nach, allerdings nicht mehr so lang und schön sondern meist etwas dunkler. Bis dahin hat die Blindschleiche keinen "Joker" mehr in der Hand. Erst wenn der Schwanz wieder eine gewisse Länge hat, kann sie ihn wieder abwerfen.



Männchen sind kupferfarbiger und Weibchen eher gräulich. Kurz vor der Häutung wird es allerdings (für mich) schwieriger sie zu bestimmen. Bei den Weibchen zeigt sich am Rücken öfters als bei den Männchen, ein schwarzen Strich, den man Aalstrich nennt. Die Farbabgrenzungen sind bei den Weibchen zumeist deutlicher. Bei den Männchen kommen manchmal Exemplare vor - oftmals sind sie schon älter - die bläuliche Schuppen haben.

Eine Blindschleiche ist kein Haselwurm und hat auch nichts mit dem Tatzelwurm gemein! Leider findet man allzu oft diese Bezeichnungen als Synonym. Im Post "Heerwurm - ein Relikt alten Aberglaubens" habe ich die einzelnen Sagen-Würmer genauer beschrieben. Die Blindschleiche bevorzugt keine Haselsträucher!



Die kleinen, beinlosen Echsen haben sogar noch außerhalb Europas  Verwandte, die genauso ausschauen, aber noch unbrauchbare, verkümmerte Beinchen an der Seite tragen. Die "Erzschleichen" in Italien und Spanien. Am Körper außen sieht man bei der Blindschleiche keine Hinweise auf Beine, aber am Skelett der toten Tiere allerdings, kann man noch die Becken- und Schulterknochen finden.

Eine Blindschleiche ist Ei-lebendgebärend! Blindschleicheneier sind weich. Eigentlich fast nur eine dünne, etwas zähe Haut. Während des Geburtsverlaufes, zerreißt die Eihülle und gibt das ca. sieben Zentimeter große Jungtier frei. Sie fressen Nacktschnecken und ihre Gelege, kleine Würmer und andere Insekten. Mich ereilt im Moment trotz erheblicher Trockenheit eine richtige Schneckenplage. Über solch hübsche Gartenhilfe, kann ich mich also nur freuen. Nur müssen sie bei mir schnell sein! Zur Zeit laufen bei mir bis zu fünf Igel gleichzeitig in der Nacht herum. Die freuen sich natürlich ebenso über den abwechslungsreichen Speiseplan in meinem Garten.


Ein Märchen möchte ich euch nicht vorenthalten. Es ist von den Gebrüder Grimm, Kinder- und Hausmärchen (1812-1857). Später war das Märchen nicht mehr in den Büchern enthalten, vielleicht, weil man zu der Zeit schon wusste, dass die Blindschleiche nicht blind ist.


Von der Nachtigall und der Blindschleiche
Es waren einmal eine Nachtigall und eine Blindschleiche, die hatten jede nur ein Aug und lebten zusammen in einem Haus lange Zeit in Frieden und Einigkeit. Eines Tags aber wurde die Nachtigall auf eine Hochzeit gebeten, da sprach sie zur Blindschleiche: »Ich bin da auf eine Hochzeit gebeten und möcht nicht gern so mit einem Aug hingehen, sei doch so gut und leih mir deins dazu, ich bring dir's morgen wieder.« Und die Blindschleiche tat es aus Gefälligkeit.

Aber den andern Tag, wie die Nachtigall nach Haus gekommen war, gefiel es ihr so wohl, daß sie zwei Augen im Kopf trug und zu beiden Seiten sehen konnte, daß sie der armen Blindschleiche ihr geliehenes Aug nicht wiedergeben wollte. Da schwur die Blindschleiche, sie wollte sich an ihr, an ihren Kindern und Kindeskindern rächen. »Geh nur«, sagte die Nachtigall, »und such einmal:

Ich bau mein Nest auf jene Linden,
so hoch, so hoch, so hoch, so hoch,
da magst du's nimmermehr finden!«

Seit jener Zeit haben alle Nachtigallen zwei Augen und alle Blindschleichen keine Augen. Aber wo die Nachtigall hinbaut, da wohnt unten auch im Busch eine Blindschleiche, und sie trachtet immer hinaufzukriechen, Löcher in die Eier ihrer Feindin zu bohren oder sie auszusaufen.




Samstag, 7. Juni 2014

Gartengestaltung - Insektenhotel




Momentan gibt es einen regelrechten Boom was Insektennisthilfen betrifft (die leider oftmals nicht den Lebensbedingungen der angegebenen Tiere entsprechen und völlig überteuert sind). In den 90ern habe ich angefangen, kleinere Brutstätten zu schaffen.



Der Bereich unterhalb des Balkons war, seit dem Hausbau in den 70ern, allerdings immer ein "toter Platz" gewesen. Darunter wuchs nichts, es sah trostlos aus. Es lebten dort schon immer gerne Eidechsen und Schlangen. Ich förderte die Ansiedlung mit sehr einfachen Mitteln. Vieles war sicherlich nicht perfekt durchdacht, aber für die Zeit ohne Internet und demnach eingeschränkter fachspezifischer Informationsmöglichkeiten zumindest ein guter Anfang. Ein Buch von Reinhard Witt (Wildgarten) fesselte mich und manche Dinge konnte ich (noch im Kleinen), im Garten meiner Eltern umsetzen. Als ich das Haus übernahm war der Balkon sanierungsbedürftig. Abriss oder ihn erhalten?


Nun, es wurde der Balkon erneuert...


... und auch der Bereich darunter bekam ein neues Aussehen.



Nach dem Umbau sah es nämlich immer noch potthässlich aus. Außerdem war es Platzverschwendung. Aber wenn der Hang nach hinten gerückt würde, könnte man den neu geschaffenen Platz vorne für einen 1000 l Wassertank nutzen.


Also wurde eine Natursteinmauer gebaut und so manche Stolperfalle beseitigt. Unten seht ihr ein Bild von 2010.



Leider war allerdings 2009 immer noch das tote Eck direkt unter dem Balkon vorhanden. Nun zwar kleiner, als vorher, aber nicht unbedingt schöner.


Vorhanden war aber auch in meinem Kopf eine Idee. Diese teilte ich meinem Vater mit. Früher werkelten wir öfters zusammen. Das, was ich mir vorstellte, konnte er körperlich nicht mehr umsetzen. Er hatte aber einen handwerklich begabten Freund, der sich auch dazu bereit erklärte und zur Tat schritt. Ich finde, Erwin hat wirklich eine sehr gute Arbeit gemacht und ich erfreue mich immer noch am Anblick des Fachwerkes.



Im Frühjahr 2010 war mein "Außenzimmer für besondere Gäste" fertig eingebaut und wartete nur noch auf Füllmaterialien.



Die benötigte Menge hatte ich übrigens völlig unterschätzt. Immerhin waren allein im Holzfachwerk 5 m² Fläche zu befüllen und der Platz sollte so effektiv wie möglich genutzt werden. Ihr glaubt nicht wie viele Bambusstäbe, Schilfmatten, Holunderzweige usw. darin verschwanden und dennoch wurde es nicht merklich voller.




Unterhalb des Holzfachwerks befinden sich zum Schutz des Holzes Hohlsteine zum Befüllen. Richtig fertig werde ich wohl nie sein, da im Laufe der Zeit auch mal Teile weg getragen werden oder einfach auch kaputt gehen. Ansonsten muss man bei einer Insektennistwand keinerlei Pflegemaßnahmen durchführen.



Hier sieht man den 1000 l Wassertank, die Nistwand auf den Hohlsteinen... 



... und die Tür, damit bestimmte Zugänge zum Haus immer zugänglich bleiben. Das Zimmer innen ist frostfrei und wurde/wird sehr gut angenommen. Die Tür wird einfach ausgehebelt um sie zu öffnen. Alles andere wäre unvorteilhaft gewesen.



Fledermäuse und Igel finden durch diverse Öffnungen jederzeit Zugang zum Innenraum.




Die eine Wandseite - windgeschützt Richtung Osten - misst ca. 1,40 m x 0,75 m. Direkte Sonneneinstrahlung gibt es nur von ca. 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr. Dies stört allerdings die Bienen kaum. Hier herrscht trotz der unvollendeten Befüllung reges Treiben. Dieser Tage werde ich allerdings endlich mal die Wand ganz fertig stellen.




Richtung Westen ist die Wand ca. 1,40 m x 1,60 m groß. Aufgebaut ist sie auf der Trockensteinmauer .Von der Mauerkrone bis zum Insektenhotel wurde der Bereich mit Sand aufgeschüttet. Zwischen den Steinen können sich die Kröten, Eidechsen und Schlangen in das Haus zurückziehen. Damit sie ungestört und geschützt sind, habe ich den Innenraum mit größeren Steinen aufgefüllt, und damit den Hang im Innenraum auch etwas ausgeglichen. Größere Lücken dazwischen wurden einfach mit Moos bestückt. So manche Hummel zeigte immer wieder Interesse an bestimmten Einflugsmöglichkeiten und krabbelte hinein. Nun haben auch diese Brummer zumindest eine Chance einen Staat zu bilden. Über den Steinen kam eine dicke Lage Stroh. Stroh zieht nicht so Feuchtigkeit wie Heu und schimmelt zudem nicht so schnell. Somit bleibt das Quartier immer trocken und Igel & Co finden ganzjährig ein geschütztes Plätzchen. Auch Schmetterlinge, Käfer und Florfliegen überwintern im Innenraum.



Für euch eine Detailaufnahme von den noch karg befüllten Hohlsteinen. Die Westwand mit ihrem Sandbereich ist durch den Balkon vollständig überdacht und vor Regen geschützt. Die Abendsonne wärmt sehr lange den Bereich.



Die Südwand beträgt nur ca 1,40 m x 1,20 m, denn daneben ist eine Tür angebracht. So kann ich, wenn es nötig ist, zu den im Erdreich vorhandenen Zugängen.




Vor der Südwand befindet sich ein großes Kräuterbeet. Weit fliegen müssen also die Bienen nicht, denn die verschiedenen Sorten an Minzen, Melisse und Thymiane und viele weitere Kräuter und ungefüllte Blumen warten innerhalb des Gartens nur auf ihre Besucher. Eine tolle Seite zum Bestimmen von Wildbienen und Wespen findet man, wenn man dem Link  zu Naturspaziergang folgt. Es gibt viele Seiten, bei denen man den lateinischen Namen wissen muss um ein Bild des gesuchten Insekts zu finden. Andersrum geht es etwas einfacher, denn man weiß ja was man sucht und kennt nur den Namen nicht. Man muss zwar dort noch auf gut Glück Familien- oder Gattungsnamen anklicken, sieht aber dann sofort verschiedene Bilder um diese vergleichen zu können und um den Artnamen zu finden.




Volker Fockenberg hat einen aus Ton gebrannten Bienenstein entwickelt. Es ist der rötliche "Ziegelstein". Dieser hat 331 Röhren mit Durchmessern von 3 – 8,5 mm und bietet damit Nützlingen unterschiedlicher Arten ideale Brutbedingungen. Diese Nisthilfe ist mit Sicherheit auch für den Balkonbereich geeignet und die Bewohner sind absolut harmlos. Ihr findet die interessante Website mit Shop unter Wildbiene.com. 




Bei durchschnittlich fünf Brutzellen pro Nestgang, können aus einem Stein ca. 1600 Nachkommen im Frühling/Sommer schlüpfen! Nützlinge! Keine Lästlinge! Wie man den Bienenstein (liegend, stehend, quer) ins Insektenhotel einfügt ist egal, die Bienen fliegen die Röhren an. Die Abmessungen sind ca.: Höhe 25 cm, Breite 12 cm, Tiefe 7,5 cm). 
Unter dem Balkon stehen zwölf solcher Steine zur Verfügung (im Garten verteilt sind übrigens noch viel mehr Niststeine und kleinere Insektenhotels vorhanden). Das sind 3.972 Nestgänge. Es könnten alleine darin 19.860 Nachkommen in einem Jahr entstehen. Gewaltige Zahlen, oder?
Dazu kommen 1200 Brut-Pappröhren mit verschiedenem Durchmesser (6.000 Nachkommen möglich) speziell für Wildbienen und Co. Diese sind absolut toll und wurden bei Bienenhotel.de bestellt, allerdings sind sie durchgehend offen und müssen auf einer Seite erst verschlossen werden. Eine Röhre kommt auf 0,09 Euro und von daher ist dies auch kein billiger Spaß. Dennoch lohnenswert, da es keine unsaubere, scharfkantigen Ränder gibt und sie eine saubere und optisch sehr dekorative Verarbeitung möglich machen. 


Dann habe ich noch Holzblöcke, die die gleiche Größe wie die Bienensteine haben. Dort sind "nur" 108 Löcher gebohrt. Das entspräche einer potentiellen Kinderzahl von 540 pro Stein. Zwanzig solcher Holzblöcke sind verbaut (10.800 Nachkommen möglich). Nur allein bei den gekauften Nistmöglichkeiten könnten bei vollen, erfolgreichen Besatz jährlich ca. 36.600 nützliche Insekten schlüpfen. Die unzähligen Brutröhren durch Bambusstangen, Holzscheiben, Schilfrohre und Stängel habe ich nicht gezählt, aber es ist erahnbar, was es für die Tierwelt bedeutet. Es mag etwas "seltsam" erscheinen, aber ich trage keinen Schmuck am Körper und mit einem Bienenstein oder Baumaterial macht man mir eine viel größere Freude zu Geburtstagen & Co. Wie man sieht, weiß man das. So bekommt man auch ein Haus voll. ;-)  Mit Zahlen wollte ich euch nicht langweilen, aber ich glaube, man kann erahnen, wie kostbar solch kleine Refugien sind. Makaber, aber wahr... auch die Vögel profitieren davon. Und wer schon mal gesehen hat, wie die Wespen Spannerraupen in ihrer Größe und Unmengen an Blattläusen in die Brutröhren ziehen, bekommt Respekt vor so fleißigen Schädlingsbekämpfern! 



In meinem Insektenhaus befindet sich Stirnholz. Das sind die großen Baumscheiben aus Birnenholz. Man rät davon ab, Holzscheiben zu verwenden, da durch die Risse, die Brut faulen könnte. Vor allem recht frische Scheiben reißen nach der Fertigstellung .Ich habe sehr altes abgelagertes Holz verwendet und obwohl im Abstand zu vorhandenen Rissen gebohrt wurde, bildeten sich dennoch weiterhin Risse. Darauf verzichten wollte ich nicht. Ich fand es sehr dekorativ und es gibt in dem Hotel und an anderen Stellen im Garten immerhin noch viele weitere Brutröhren, die besiedelt werden können. Die Insekten haben die freie Auswahl und ein weitreichendes Angebot, doch seltsamer Weise sind sie bei mir ziemlich schnell gerade in die Holzscheiben eingezogen und nehmen auch die Holzblöcke mit den Rissen an, obwohl sehr viele Brutröhren ohne "Belüftung" reichlich vorhanden sind.

Wer es bis hierher geschafft hat zu lesen, verdient übrigens auch riesigen Respekt! Danke für euer Interesse!
Den neuen Mitlesern zudem noch ein ♥-liches Willkommen!