Freitag, 20. April 2012

Kindermund (2) ... Aufklärung...





Meine Große sitzt im Garten und betrachtet in ihrem Beobachtungseimer Minzkäfer (Chrysolina menthastri). 




Da ich viele Arten von Minze im Garten habe und noch dazu verschiedenste Lippenblütler (die auch auf dem Speiseplan der Käfer stehen), werden mittlerweile die wunderschönen metallic-grünen und metallic-blauen Käfer rigoros in den Eimer eingesammelt.
Meine Kinder pflanzen darin Minze und beobachten auch, wie die Käfer Eier legen, wie die Larven schlüpfen und wie sie sich verhalten. Letztes Jahr entfernte ich 241 solcher Käfer aus dem Garten. Das sind eindeutig zu viel und bei aller Tierliebe mag ich nun mal weder Eier, noch sonstige Hinterlassenschaften in meinem Tee. Ein Jahr verzichtete ich auf die komplette Ernte, weil alles zerfressen war. Im Eimer werden die Minzreste  und daran klebende Eier regelmäßig entfernt und der Nachwuchs dezimiert. Dieses Jahr fanden die Kinder schon knapp 40 Käfer.





Momentan paaren sich die Käfer und so ertönte eine etwas empörte Stimme:
"MAAAMAAA?" 
"Ja?"
"Mama, warum sitzen bei der Paarung eigentlich immer die Männchen auf den Weibchen? Bei den Fröschen ist es doch auch so, da lassen sich die Männchen auch immer herumtragen!"

Ein lieber Bekannter, fing herzhaft an zu lachen, grinste breit und meinte zu mir: "Viel Spaß bei der Aufklärung!" Ich zurückgrinsend: "Große, ich glaube das kann ER dir besser erklären!"
Also fragte meine Große ihn: "Warum sind die Männer bei der Paarung denn immer oben?"
Er trocken: "Die wollen die gute Aussicht genießen."
Ihre Antwort: "Ja wollen denn die Frauen nichts sehen?"









Donnerstag, 12. April 2012

Karten basteln - Gottes Melodie


Meine Große hatte Kommunion und ich brauchte dem Thema entsprechend ein paar Karten. Das  diesjährigeThema "Du bist ein Ton in Gottes Melodie" gefiel mir und auch die Kinder konnten sich gut damit identifizieren. Das Lied von Kurt Mikula wurde zu Hause zum Ohrwurm. 
Die benötigten Karten entstanden, indem ich die Noten ausstanzte und ein Schmuckband aufklebte. Meine Handschrift ist zwar nicht perfekt, aber mit ein paar Noten statt i-Pünktchen wird es etwas lockerer. Diese Schrift verwendete ich auch in den Innenseiten.



Bei dieser Karte für einen Erwachsenen, verwendete ich für die inneliegende Gestaltung die Bigshot und eine Embossing-Schablone. Das geprägte Element zündete ich an den Seiten an, damit es etwas lebendiger wirkte. Ein Ton wurde vergoldet.



Bei den Kinder-Karten nahm ich farbiges Papier und die gleiche Embossing-Schablone. Die Herzen stanzte ich aus und für die Noten verwendete ich jene, die durch das Ausstanzen der Bordüre anfielen. 


Durch Schleifpapier entstanden die optischen Aufhellungen und bei den braunen Herzen ein Hingucker durch das Einfärben einer Note mit einem Goldstift. Schade, dass so oft Zeit für Basteleien fehlt. Ich würde gerne mehr experimentieren. Die Vorbereitungen auf die Kommunion und die Osterferien mit Gästen waren auch der Grund warum ich bei euch kaum noch zum Kommentieren kam. Dafür möchte ich mich noch entschuldigen. Weitere Anregungen zum Thema finden sich HIER.



Dienstag, 10. April 2012

Osterkränzla



Das sind unsere essbaren Osterkränzla (Osterkränze). Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Bild sein mit dem Korb voller Kränzla bevor sie geweiht wurden, aber in den Vorbereitungen ging das Fotografieren völlig unter. 
Alljährlich ist es Brauch in unserer Familie, dass wir am Tag vor Nikolaus und zu Ostern Hefegebäck   backen. An Ostern formen wir diese kleinen Kränze oder Nester und setzen in deren Mitte ein gefärbtes Osterei. Der Kranz ist ein Zeichen der Unendlichkeit. Ohne Anfang und Ende steht er für die Vollkommenheit. Das Osterei symbolisiert, wie aus scheinbar Toten neues Leben entsteht. Beim Ei streitet man sich auch noch, was zuerst da war - Henne oder Ei - kein Anfang ist ersichtlich.




Am Anfang, als wir unsere Speisen (Brot, Salz, Hefegebäck mit Ei)  in der Kirche geweiht hatten, aßen wir nach der Kirche jeder für sich ein Osterkränzla auf. Meine Große fing dann an, nach dem Gottesdienst diese in der Kirche zu verschenken. Da sie mehreren Menschen eine Freude machen wollte, gab sie den Rat: "Du bekommst ein Kränzla, aber du musst es mit allen in der Familie teilen, damit jeder den Segen bekommt!" So beschenkte sie Freunde, Nachbarn und manche Gottesdienstbesucher die einfach traurig aussahen. Kaum konnte die Kleine einen Korb sicher tragen, machte sie mit und es entstand dadurch unser persönlicher Osterbrauch. Ich finde es schön, wenn alte Bräuche erhalten bleiben, aber noch schöner finde ich, wenn Kinder durch ihre Gedanken diese Bräuche mit neuem Sinn beleben und verbessern.
Ein Osterkranz blieb übrig und den konnte ich gerade noch so für euch knipsen, bevor er in der Familie verteilt wurde. Normalerweise sind die Osterkränze noch mit Puderzucker bestäubt, aber der zog in der Zwischenzeit in das Hefegebäck ein.




Montag, 9. April 2012

Geweihtes Osterbrot & Salz



Bei uns ist es im Frankenwald noch Brauch, in den Ostertagen Speisen in die Kirche mitzubringen und diese segnen zu lassen. In der Kirchengeschichte wird dieser Brauch im 12. Jahrhundert beschrieben. Meist war früher diese Weihe in der Osternacht oder an einem Morgengottesdienst, da man vor dem Kirchgang nichts essen durfte und die geweihten Speisen dann zum Frühstück aß. Der heutige Gedanke ist, dass man den Segen mit nach Hause nimmt und diesen in der Familie verteilt. 





Was für Speisen geweiht werden ist recht unterschiedlich. Die einen backen ein Osterlamm und legen um diesen Kuchen gefärbte Hühnereier. Andere lassen sich das Salz weihen, damit alle Speisen die man damit würzt gesegnet werden. Dann gibt es noch das klassische süße Hefebrot mit Rosinen und seit einigen Jahren finden sich Schokoladenosterhasen in der Kirche. Ich halte es eher traditionell.
Zum einen lasse ich Brot segnen und zum anderen Speisesalz. Dann machen wir noch handgroße Hefekränze mit gefärbten Eiern, deren Bedeutung ich im nächsten Post beschreiben werde. 




Wir haben zu Hause verschiedenes Getreidearten und eine elektrische Mühle, so dass das diesjährige Brot eine Vollkornmischung aus Weizen, Hafer und Dinkel wurde. Statt Wasser gab ich Bier hinzu - das macht einen deftigen Geschmack und natürlich durften die Sonnenblumenkerne nicht fehlen. Sie schmecken einfach so gut. Auf die Kruste kamen verschiedene Sämereien.





Was gibt es Besseres zum Osterfrühstück als ein frisches Butterbrot mit Ei? Gibt es bei euch noch alte (Familien-) Traditionen an den Ostertagen? Bei uns gab es am Gründonnerstag ein grün gefärbtes Ei und das erste Ei am Ostersonntag sollte ein rot gefärbtes sein. Dies bringt angeblich Glück für das ganze Jahr. 





Dienstag, 3. April 2012

Kindermund...



Heute war meine Große noch mit Papa abends unterwegs und meine Kleine musste ins Bett. Ohne ihrer Schwester! Man muss wissen, dass die beiden sich recht gern haben und seit die Kleine als Baby aus dem Krankenhaus kam, liegen sie zusammen im Bett - Kopf an Kopf und Hand in Hand.
Sie schauen abends gemeinsam Bücher an, die Große liest vor und sie erzählen sich kleine Geheimnisse die nicht für Eltern gedacht sind, kichern leise und wenn alles im Bett passend gemacht wurde, schlafen sie recht schnell ein.
Heute also nur mit Kuscheltier und ohne Schwester. Meine Mam` kam noch kurz hoch um etwas zu fragen und meinte, wir könnten ja der Kleinen mal wieder etwas vorsingen.

Da liegt also ein strahlendes Kindergesicht im Bett - an der einen Seite quetscht sich die Oma mit hinein, auf der anderen Seite die Mutter. Drei Generationen singen zusammen mehrstimmig verschiedene Gute-Nacht-Lieder. Eine kleine Stimme singt plötzlich vergnügt:

"La, le, lu, nur der Mann im Mond BOHRT IM SCHUH, ..."
(Eigentlich heißt es: "La, le, lu nur der Mann im Mond schaut zu"  oder "La, le, lu, vor dem Bettchen steh`n zwei Schuh,...")

Oma wollte noch ein altes Gute-Nacht-Gebet sprechen:
Lieber Gott mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.
Lass mich sein, gut und rein, wie die lieben Engelein.
Die Kleine trocken: "... Lass mich sein, gut und reich..."



Eines noch zum Nachschlag:

Meine Kleine (eine Raupe Nimmersatt) hocherfreut beim letzten Brückenfest im Ort:
"Mama! Jetzt weiß ich endlich, was die Leute singen!"
"Was singen sie denn?"
"Ein Prosit, ein Prosit der GEMÜTLICHKEIT!"
"Was hast du denn immer verstanden?"
"Ein Prosit, ein Prosit dem GEMÜSEBREI!"

Ich wünsche euch viel Spaß und viele Momente zum Lachen!