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Dienstag, 8. April 2014

Und alle dachten an einen Aprilscherz




"Maaaaamaaaaa! Da ist eine Kuh auf der Straße!" 
"Jahaaaa, ich weiß schon - April, April!"
"Carola!!! Guck mal da rennt eine Kuh!"
"Ja! April, April!



Na, als sie nicht nachgaben guckte ich natürlich nach. Man soll ja kein Spielverderber sein. Tatsächlich sprang eine erregte Kuh durch das Dorf. Sie scheuchte mit drohend gesenktem Kopf die Autofahrer, die schleunigst versuchten ihr auszuweichen. Eine Anwohnerin hatte das "Glück", dass die Kuh ihr Grundstück besonders ausführlich begutachtete und das Vertreiben daraus wollte ihr nicht so gelingen. Die Kuh war viel zu wild und aufgeregt.




Blöd nur, dass die Kuh sich den 1. April für ihren kleinen Ausflug ausgesucht hat. Stellt euch vor, da ruft man den Landwirt an und sagt ihm, dass seine Kuh ausgebüxt ist. Welche Reaktion ist  wohl an diesem Tag zu erwarten? Richtig! April, April!
Aber auch die Autofahrer und die Anwohnerin konnten sicherlich an diesem Tag ihren Gesprächspartner nur schwer vom Wahrheitsgehalt ihrer aufregenden Geschichte überzeugen. Der Kuh passierte übrigens nichts. Als der Besitzer kam, trabte sie zurück zum Stall.



Samstag, 20. August 2011

Das Gründlein in Teuschnitz oder Weidewelt - Vieh(l)falt


Immer wieder wenn ich diese Art der Viehhaltung sehe, bin ich begeistert. Hier sieht man gerade den Chef der kleinen Kuhherde im "Gründla" bei Teuschnitz. Falls ihr euch über Kräuterfraala oder Gründla wundert, wir Franken haben die Angewohnheit, sprachlich fast alles liebevoll zu verkleinern.


Liebevoll gehen auch die Kühe mit ihren Kälbern um. Sie lassen den Jungtieren den Freiraum sich neugierig auf den Zaun zuzubewegen, wenn sich Gäste dort einfinden, aber kaum kommen sie zu nahe an dem Elektrozaun, werden sie mit sanftem aber sehr bestimmten "in den Weg stellen" oder auch etwas strengerem "Schubs" mit dem Kopf zur sicheren Herde geleitet.
Die verschiedenen Brummlaute, um das Kalb zu locken, seinen Unmut zu bekunden, Sicherheit zu spenden - es lohnt sich zuzuhören und zu beobachten!

Wie anders ist die Körperbewegung von Freilandtieren im Vergleich zu Stalltieren. Wer schon einmal gesehen hat, wie unsicher diese Stalltiere tippeln wenn man sie zum ersten Mal (meist zum Schlachter) aus dem Stall führt. Geblendet - weil sie nie Tageslicht erfuhren, mit weit aufgeschreckten Augen - sie kennen den fremden Untergrund nicht, die Geräusche und Gerüche sind angsteinflößend und meist zerrt und zieht man an ihnen herum, weil man ja endlich fertig beladen möchte. Zeit ist Geld.




Geld bekommen übrigens die Landwirte kaum für ihr Fleisch und das ist mehr als ärgerlich.
Hier ist mal eine Auflistung, wie die aktuellen Schlachtpreise liegen. In dieser Woche bekommt ein Bauer pro kg Schlachtgewicht (= Lebendgewicht - Schlachtverlust) einer Kuh 2,87 - 3,30 €.
(lfl.bayern.de (Marktpreis für Tiere))
Würde eine Kuh z.B. 600 kg lebend wiegen, müsste man ca 50% Schlachtverlust (Knochen, Haut, Flüssigkeiten, Klauen, Horn,ect.) abziehen. Durch die Aufzucht der Kuh entstanden dem Bauer aber auch Auslagen. Wasser, Futter, Tierarztkosten sind nur einige davon.


Wenn man diese Kosten dem Schlachtpreis gegenüberstellt, versteht man den Frust der Landwirte. Schön, dass es das Projekt Weidewelt - Vieh(l)falt gibt, Landwirte bekommen für ihre Freilandkühe mehr Geld (http://www.weidewelt-frankenwald.de/index.php). Hier wachsen Kühe so auf, wie es ihrer Art entspricht und pflegen dabei die Landschaft. Schaut euch mal die Wiesen an! Abwechslungsreich von Magerwiese zur Fettwiese, Hochstaudenflur und kleine Wäldchen. Erkennt ihr den kleinen Teich mitten im Wald? Sie haben auch noch einen Bach und eine zusätzliche Wassertränke zur Verfügung. Im Wäldchen suchen sie Schutz vor zu viel Sonne und neugierigen Blicken.



Der Bund Naturschutz Hof wählt mit den Gemeinden sorgfältig Flächen aus. Diese sind mit Gerätschaften in der Regel schwierig zu bewirtschaften und Ziegen würden leider auch die Sträucher verbeißen. Mit dieser Aktion ist beiden Seiten geholfen. Die Tiere genießen die verschiedenartigen Kräuter und durch die Bewegung haben sie besser durchblutetes Fleisch. Das Fleisch ist schmackhafter und viel gesünder. Die Landwirte lassen den Kühen die Zeit zum Heranwachsen. Durch die Bewegungsfreiheit bleiben sie schlanker und wenn sie geschlachtet werden müssen, dann ist der Stress geringer, da man Wert auf kurze Wege legt. Ich denke, wenn man Fleisch isst, dann sollte es aus der Region sein, ansonsten unterstützt man grausame Tiertransporte und sinnlose Quälerei. Es ist ein Unterschied, ob man ein "anonymes Stück Fleisch" sauber verpackt im Supermarkt erwirbt. Man schlingt es zu oft einfach gedankenlos in sich hinein. Die lebenden Tiere zu beobachten, den Abtransport mitzuerleben oder eine Hausschlachtung zu sehen, ändert die Sichtweise. Man is(s)t anders - respektvoller, bedachter und maßvoller. Es lohnt sich die Seiten von Weidewelt - Vieh(l)falt anzuschauen und sich näher zu informieren. Solche Aktionen verdienen Beachtung. Übrigens, wenn ihr auf "Weidewelt Frankenwald" klickt und in der Galerie "Rinderrassen im Frankenwald" anschaut, findet ihr einen weißen  Gallowaybullen mit schwarzem Maul. Ist er nicht wunderschön? Die Vie(h)lfalt bezaubert.





Interessant finde ich zum Thema Kühe auch diese Seite: http://www.kuhparadies.de/index.php
Man kann sich auch beim Bund Naturschutz noch über das Projekt informieren.