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Sonntag, 9. Juli 2017

Der faule Falke




Ein großer König erhielt ein Geschenk von zwei frisch geschlüpften, wilden Falken. Er brachte die beiden Jungvögel sogleich dem Meister der Falknerei, um sie zur Jagd abzurichten. Nach einigen Monaten ließ der Meister dem König ausrichten, dass einer der beiden Falken perfekt ausgebildet sei. „Und der zweite?“, fragte der König.


„Es tut mir leid, Herr, aber der zweite Falke verhält sich seltsam. Vielleicht hat er eine seltene Krankheit, die wir nicht heilen können. Er verlässt den Ast nicht! Niemand kann ihn vom Ast des Baumes weglocken, auf den er am ersten Tag hingesetzt wurde. Ein Diener muss jeden Tag zu ihm hochklettern, um ihm sein Futter zu bringen.“

Der König rief Tierärzte und Heiler und Experten jeder Art zu sich, doch keiner schaffte es, den Falken zum Fliegen zu bewegen. Er befragte den gesamten Hofstaat, Generäle, die weisesten Räte, doch niemand konnte helfen und den Falken von seinem Ast locken. Vom Fenster seiner Räume aus beobachtete der Monarch Tag und Nacht den faulen Falken.


Eines Tages ließ er ein Edikt (Bekanntmachung) verkünden, in dem er seine Untertanen um Hilfe für sein Problem bat. Am nächsten Tag öffnete der König sein Fenster und sah er mit großem Erstaunen, dass der Falke stolz unter den Bäumen des Gartens umher flog. „Bringt mir den Grund dieses Wunders!“, befahl er.

Bald darauf brachte man ihm einen jungen Bauern. „Du hast dem Falken das Fliegen gelernt? Wie hast du das geschafft? Bist du ein Zauberer?“, fragte ihn der König.

Schüchtern und glücklich erklärte der junge Mann: „Es war nicht schwer, Majestät. Ich habe einfach den Ast abgesägt. Der Falke erinnerte sich an seine Flügel und begann zu fliegen.“
(Bruno Ferrero)





Manchmal wird uns vom Schicksal/ von Gott der sichere Zweig abgesägt, auf dem wir sitzen, damit wir uns an unsere eigenen Fähigkeiten erinnern. Manchmal muss man auch einem anderen Menschen ganz bewusst die Hilfe verweigern, damit dieser anfängt, Verantwortung für sich selber zu übernehmen. Dann allerdings ist das vermeintliche "Unglück" für die Person ein "Sprungbrett" zu einem besseren Leben.
Wie oft klammert man sich an seinem "vertrauten" Zweig fest, aus Angst und Sorge vor dem Unbekannten?


Freitag, 30. Juni 2017

Schaut mal...



Sind diese wachen Augen nicht wunderschön? Meine Turmfalken ziehen dieses Jahr wieder ihre Jungen bei mir am Haus auf. Fünf Küken habe ich bisher sicher gezählt. Ob es ein sechstes Küken gibt oder es nur ein Schatten war, wird sich zeigen. Letztes Jahr hatte ich das sechste Falkenkind  erst gesehen, als die ersten beiden Falkenjungen das Nest verließen.

Dieses Jahr gibt es eine Besonderheit. Mein alter Terzel (Männchen), hat sich eine zweite Partnerin gesucht. Nach anfänglichen Turbulenzen zwischen den Weibchen haben sie sich arrangiert. Das andere Weibchen brütet in einem Elsternnest keine 20 m entfernt im angrenzenden Wäldchen. Beide Weibchen und ihre Brut werden sehr gut versorgt. 


Dienstag, 27. Juni 2017

Fussel, der kleine Buchfink (1)





Dieses Jahr begann die Vogelaufzucht-Saison recht spät. Eine sehr nette Frau rief an und teilte mir mit, dass sie einen Vogel gefunden hatte. Sie hatte in der Zwischenzeit dem Kleinen schon etliche Mücken gefangen und sogar rohes Hackfleisch als Köder ausgelegt, damit sie immer Nachschub an Mücken hatte. 



Das fand ich einfach nur genial. Meistens versuchen leider die Finder, den Vogelkindern Würmer, Hackfleisch, Ei oder Obst zu füttern, was zu schweren Verdauungsschäden und oftmals zum Tod führen kann. Vogelbabys sperren ihren Schnabel aus Reflex auf. Sie schlucken leider alles, was man ihnen in den Schnabel steckt und deshalb denken viele Menschen, sie füttern das Richtige. Mit Insekten macht man bei Singvögeln am Anfang am wenigsten falsch. Übrigens, die viel gelobten Mehlwürmer sind "Vitamin B-Räuber" und sind kein geeignetes Aufzuchtfutter. Vögel, die ohne mineralstoffreichem Futter aufgezogen wurden, haben oft Gefiederschäden. Von daher sind Futter-Experimente absolut fehl am Platz.



Als die Frau ihn mir brachte, war die Sympathie gegenseitig. Ich freute mich, dass sie so viel Interesse zeigte und man merkte ihr an, wie sehr ihr der Vogel schon ans Herz gewachsen war.
Ein Blick auf ihn und die Vogelart war auch schnell geklärt. Es war ein fusseliges Buchfinkenkind. Die abstehenden Flaumfedern und die Ansätze der weißen Flügelbinden verrieten es. So hatte der Kleine auch sofort einen Namen: Fussel. 



Ich rührte spezielles Aufzuchtsfutter an und gab noch Bienendrohnen dazu. Ich bin unserem Imker im Ort dafür mehr als dankbar, dass er wirklich immer an mich denkt und mir Bescheid gibt, wenn es frische Drohnen gibt. Diese hole ich dann ab und friere sie ein. So habe ich für den Notfall immer hochwertiges, energiereiches Futter vorrätig, bis ich dann für die Vögel Lebendfutter (z.B. Heimchen, Fliegen) gekauft habe. 





Freitag, 17. Juni 2016

Gedanken




Binde zwei Vögel zusammen.

Sie werden nicht fliegen können, 

obwohl sie nun vier Flügel haben.

(Jalaludin Rumi 1207-1273)

Sonntag, 16. August 2015

Sweety - Tag 4 Was Nestlinge fressen




7.Juli

Es war eine SIE! Nachdem die Kopffederchen und ihre Färbung sichtbar waren, war es klar: Ein Name musste her. 
Von "mein Spätzla" (nein keine zum Esssen) bis "Mensch Zensel! Das kann man wirklich fressen!" war alles noch drin. Sie war zuckersüß, wenn sie mit den kleinen, runden, schwarz glänzenden Augen einen anblickte. Aber sie fraß schlechter.

In der Mitte befindet sich Nutribird21 mit dem Mineralstoffgemisch
 von Dr. Maik Löffler und etwas weichen Sämereien. Es wird noch angerührt.


An diesem Tag habe ich mich wirklich erschrocken. Sie ließ sich schlecht füttern und lag viel ruhiger da. Zudem sahen ihre Nasenlöcher aus, als wären sie verstopft. Oftmals atmete sie mit geöffnetem Schnabel. So atmen Vögel wenn sie zu aufgeregt/überhitzt sind oder Atemnot haben. Sie waren nicht vom Futter verklebt. So etwas passiert leider auch öfters als man denkt, wenn Vögel etwas ungeschickt mit der Hand aufgezogen werden. Es sah eher aus wie eine geschlossene, trockene, sandfarbene Haut. Ich befeuchtete meinen kleinen Finger und strich damit vorsichtig über ein Nasenloch. Nie sollte man über zwei Nasenlöcher gleichzeitig streicheln, schließlich muss der Vogel atmen können. Natürlich soll man auch nicht am oder im Nasenloch herumpuhlen! Die Befeuchtung zeigte Erfolg. Einige Zeit später sah der Schnabel so aus, wie ich es kenne.

Sie zierte sich aber beim Füttern weiterhin wie eine Diva. Bot ich ihr Drohnen an, konnte es sein, dass sie  sie drei Mahlzeiten langverschmähte und dann plötzlich verschlang sie sie gierig. Ebenso ging das Spiel mit Heimchen oder dem Handaufzuchtsfutter. So süß sie war, so war sie erstmal bei der Fütterung zickig. Wir kamen auf die Namen Diva oder Sweety für den Vogel. Dieser Blick ... es wurde eine Sweety.

Die Bienendrohnen machen den Brei saftig und formbar.

Was für Futter braucht man eigentlich für Findlinge?

Egal was für ein Vogelbild man im Kopf hat,

VOGELBABIES DÜRFEN NIE, NIEMALS MIT REGENWÜRMER GEFÜTTERT WERDEN!

Nur Drosselartige, Stare und Rabenvögel fressen Regenwürmer. Kleinvögel bekommen davon massive Verdauungsstörungen und sterben. Man muss sich wirklich die Zeit nehmen, herauszufinden, was für einen Vogel man eigentlich hat und danach füttern. Hilfreich ist dabei diese Seite: Wildvogelhilfe Jungvogelbestimmung

Aus dieser Wachszelle muss die Drohne herausgepuhlt werden.
Wachs sollte nicht an der Drohne kleben.


Alles Notfutter (gekochtes Eigelb, Tatar, ...), was man so im Internet lesen kann, ist nur Notfutter. Klar sperren die Vögel den Schnabel auf und fressen den größten Mist. Sie haben ja auch keine andere Wahl um ihren Kropf zu füllen und sie haben als Nestling keinen Instinkt, der sie vor falschem Futter warnt. Sie vertrauen vollends auf ihre Eltern. Mehlwürmer sind übrigens Vit B Räuber und auch zu fetthaltig. Vögel (aber auch z.B. Aufzuchts-Igel) können Langzeitschäden an Knochen und Blutmangel davon tragen. Die Tiere wissen das nicht, der Laie erkennt es nicht sofort. Umso mehr ist der Helfer in der Pflicht, zum Wohl des Tieres sich zu informieren und artgerechtes Futter zu verfüttern oder das Tier in einer Aufzuchtsstation abzugeben.
Selbst Körnerfresser bekommen die allerersten Tage Insekten als Futter! Nachdem die Seite so fundiert und ausführlich auf alle Bereiche eingeht, könnt ihr euch hier auch über das Futter noch genauer informieren: Aufzuchtsfutter. Da dort alles fundiert erklärt wird, gehe ich nicht noch einmal darauf ein, wie genau man es zubereitet, sondern nur, was ich füttere.

Drohnen fertig zum Verfüttern


Was bei mir immer im Gefrierfach ist, sind Bienendrohnen. Die männlichen Bienenlarven sind richtige Energiebomben und bieten ausreichend Saft und Energie. Diese kann ich auch gut mit dem Handaufzuchstfutter vermengen. Wenn es sehr heiß ist, gibt es Drohnen pur. Nestlinge brauchen kein Wasser, sie beziehen es über die saftigen Insekten. Nur Drohnen sollte man nicht füttern, da sie zu fettreich sind. Am Anfang vermische ich es mit dem Handaufzuchtsfutter Nutribird21. Die Nummer ist wichtig, da es verschiedene Sorten gibt und nur die "21" für Jungvögel geeignet ist. Das als Aufzuchtsfutter in diversen Tierhandlungen angebotene Futter enthält Garnelen und kleine Fische. Das kann man Vögeln als zusätzliches "Pickmaterial" anbieten, wenn sie kurz vor dem Auswildern sind oder falls man verletzte Altvögel hat. Als Alleinfutter und für Jungvögel ist es leider untauglich.

Vorrätig habe ich auch von unserem Tierarzt Maik Löffler ein Mineralstoffgemisch, dass ich dem Futter nach Anleitung zugebe und später dem Astling im Trinkwasser anbiete.

Der Brei wird  noch so angerührt, dass er nicht zu feucht ist, sondern formbar bleibt

Ich habe für die Körner fressende Jungvögel einen Bio-Baby-Getreidebrei vorrätig und ich flocke mein Getreide selber. Solche frisch gequetschten Getreideflocken sind noch voller Vitamine und Mineralstoffe.

Entbeinte Heimchen fertig zum Verfüttern


Dann warten im Gefrierschrank eingefrorene Heimchen der mittleren Größe. Sie müssen vor dem Verfüttern von den Hinterbeinen befreit werden. Da sie Widerhaken an den Beinen haben, könnten sie im Hals stecken bleiben und der Vogel dadurch ersticken. Wenn die Nestlinge zu schwach sind, zerteile ich die Heimchen sogar. Später kann man sie wunderbar und ohne Kleckerei verfüttern. Manche Jungvögel wollten die Insekten angefeuchtet haben, dann tauche ich sie kurz in ein Schnapsglas mit Wasser.

Falls sich Nachtfalter und Fliegen ins Haus verirren, landen sie im Schnabel. Insekten mit Stechapparat nicht und ebenso wenig behaarte Raupen oder Raupen mit grellen Farben.

Beoperlen (Bild folgt noch) weiche ich auch ein und verfüttere sie. Das muss man vorbereiten, da es einige Minuten dauert, bis die Kugeln weich sind. Bei den Kleinen muss man sie zerkleinern. Manchmal vermische ich es mit dem Nutribird21 oder dem Getreidebrei.

Die Ernährung verändert sich noch - dem jeweiligen Entwicklungsstand angepasst - ich berichte noch darüber.
.
Bienendrohnen schenkte mir unser Imker vor Ort. Dafür
bin ich sehr dankbar. Das rettet so manchem Tier das Leben!





Montag, 6. Juli 2015

Sweety - Tag 3 Augenblicke


6.Juli

Der Spatz hatte auch die zweite Nacht gut überstanden. Der Bauch sah etwas drall aus. Da muss man bei so kleinen Vögeln noch gut aufpassen, denn ihr Zustand kann sehr schnell kippen. Nachdem aber weiterhin gut aussehender Kot abgesetzt wurde, blieb ich gelassen.

Ab halb fünf weckte mich ein Tschilpen und alle dreiviertel Stunden wurde laut und eindringlich auf sich aufmerksam gemacht. Die Federchen scheinen bei Spatzen am Tag zwischen 1-2 mm zu wachsen. Immer schöner wurde der kleine Vogel. Dann fiel mir etwas völlig Neues auf.

Offene Augen blickten mich an...direkt in die Augen. Lange und ruhig, voller Vertrauen. Der Blick ging durch die Haut. 





Sonntag, 5. Juli 2015

Sweety - Tag 2 Unterbringung des Nestlings und der "Output"


 5.Juli

Der Spatz hatte die Nacht überstanden. Ab 5.00 Uhr begann die Fütterungszeit und alle halbe bis dreiviertel Stunde wurde bis in die Nacht hinein gefüttert. Vogeleltern füttern bis zum Sonnenuntergang und in der Nacht haben Jungvögel auch Ruhe und werden nicht gestört. Aber ich zog die Fütterungszeit bis 22.00 Uhr hinaus. In der freien Natur füttern Vogeleltern ihre Jungen ab Sonnenaufgang, sooo pünktlich musste ich dann doch nicht sein.

Der Spatz war von der Kopfbefiederung her ein Hausspatz, denn bei Feldspatzen ist das Köpfchen richtig erdbraun. Gierig bettelte er und forderte sein Futter ein. Die Augen ließ er geschlossen. So ab dem achten Tag öffnen sich normalerweise die Augen. Sobald ich mich allerdings dem Nest näherte und er den Schatten spürte, fing er lautstark an zu piepsen und reckte seinen nackten, dürren, klapprigen Hals empor. Der wackelige Kopf mit weit geöffnetem Schnabel wirkte viel zu groß für diesen Hals.


Auch wenn es für viele eklig ist. Der "Output" von Pfleglingen ist sehr wichtig
um den Gesundheitszustand einschätzen zu können. Diese Häufchen lassen sich
leicht entfernen. Die Größe des Kotbeutels im Verhältnis zum Hinterteil ist beachtlich.

Etwas, worüber meine Kinder sich königlich amüsieren konnten, geschah prinzipiell bevor er die zweite Ladung Futter verschlang. Mit viel Anstrengung wurde sich gedreht. Ein noch nacktes Hinterteil mit kurzen Schwanzfederchen wurde mir entgegengestreckt und mühsam rückwärts dem Nestrand hochgekrakelt. Dann ein kurzer Stopp. Mit einem feuchten kurzen "Pfftt" hatte ich direkt vor mir einen weißglibbrigen Kotbeutel liegen. Schwupps, schon war  der Spatz wieder im Nest und forderte ungeduldig sein Futter.


So sieht frischer gesunder Nestlingskot aus.
Durchfall, Grünfärbung o. ä. weisen auf
Krankheit hin 

Bei Nestlingen ist der Kot noch von einer Haut überzogen. Das Weiße ist der Urin und das braun-schwarze Würstchen der Kot. Die Jungtiere koten zum Nestrand hin und die Eltern tragen das Päckchen weg. So wird kein Fress-feind, aber auch keine Fliegen durch den Geruch angezogen und das Gefieder verklebt nicht.

Alter Nestlingskot lässt sich leicht
 entfernen und macht keine Flecken.

Apropos Nest. Auch wenn ein mit Küchenpapier oder Tuch ausgelegtes Nest hygienischer wirkt und schön sauber aussieht. Man sollte Nestlingen am besten ein Naturnest aus Moos (trocken) bauen oder z.B. einen napfförmig drapierten alten Strumpf/ altes Tuch als Unterlage anbieten. Wenn man Vögel auf geraden, flachen Untergrund in einer Schachtel bettet, führt dies zu Fehlstellungen der Beine und Zehen, was verheerend für das Leben in Freiheit ist. Sie greifen schon im Nest (siehe rückwärts hoch Krabbeln um zu koten) und trainieren dabei das Zusammenziehen und lösen ihrer Zehenmuskulatur. Auf einer geraden Fläche bleiben die Zehen immer ausgestreckt und durch die Krallen werden sie nach oben überstreckt. Das macht Probleme, wenn sie dann einen Zweig umfassen sollen um dort Halt zu finden.




Ich habe meistens eine kleine Schachtel, die ich ganz unten mit Zewa auslege, dann kommt darüber eine Schicht Moos. Mit den Fingern wird ausgetestet, dass es auch an keiner Stelle piekst. Dann rolle ich ein paar einzelne Blätter Zewa und drapiere es um das Nest. So kann ich das verschmutzte Zewa schnell austauschen.

Diese kleine Schachtel stelle ich übrigens in einen großen Meerschweinchenkäfig. Dieser ist auch schon mit Moos, Zewa, Naturkork, Ästen und Sandschüssel bestückt. Wenn sich der Kleine vom Nestling zum Astling entwickelt, oder aus dem Nest klettert, kann er durch die unterschiedlichen Materialien die Füßchen trainieren und es sich an einem anderen Ort innerhalb des Käfigs bequem machen. Auch darf geflattert werden. Ein Vogelkäfig sollte mehr breit als hoch sein. Vögel fliegen schließlich nicht wie Raketen, sondern eher wie Flugzeuge. Da ich bei diesem Model darauf achtete, dass kein Gitter an den Seiten ist, stößt er sich auch keine Federn ab. Die Katzen könnten auch nicht angeln und ihn verletzen, falls mal eine Tür nicht ganz geschlossen sein sollte. Ich muss zudem keine Angst haben, dass er mir irgendwo entwischt, denn ich kann zur Not auch von oben füttern. Dort sind ein Schiebegitter und zwei Türen vorhanden.

Dieses Quartier für die Zeit vom Nestling bis zum Astling ist 75 cm x 45 x groß
Links hinten im Eck ist ein kleiner Feldspatz zu sehen. Das war Herkules.




Samstag, 4. Juli 2015

Sweety - Am seidenen Faden


Die Geschichte einer kleinen Spatzendame

Am 4. Juli hielt ich ein Seminar über die Heilpflanzen des Frankenwaldes. Da ich zu solchen Zwecken das Handy auf lautlos stelle und kaum Zeit habe, darauf zu blicken, war es ein kleines Wunder, dass der Zeitpunkt, als der Kleine gefunden wurde, auf die Pausenzeit fiel.

Als ich um 12.41 die SMS einer lieben Freundin bekam, hatte ich noch 20 Minuten Zeit, bevor es weiter gehen sollte. Drohnen und Heimchen hatte ich vorrätig und auch Vogelhandaufzuchtsfutter (Nutribird21) sowie Mineralstoffe vom Tierarzt (Link). Ich rief schnell zurück und rief auch zu Hause an. Meine Kinder sollten schon mal drei Drohnen auftauen und den Notfallbehälter bereit stellen. Ich nahm von meiner Freundin den Spatz entgegen und fuhr nach Hause. Die Temperaturen hatten ihn scheinbar aus dem Nest in die Ungewissheit springen lassen. Es waren über 36° C und die Autofahrt unerträglich. 

Der Kleine hatte einen klatschroten Bauch. Zu rot. Die Augen waren geschlossen. Ich schätzte ihn auf ca. eineinhalb Wochen. Er ist aus dem Nest unterm Dach aus 2,50 m Höhe auf die Metalltreppe gefallen. Als Erste Hilfe bekam er Wasser von den Findern und man wartete auf die Eltern. Doch die Temperaturen waren zu hoch. Mit offenem Schnabel versuchte er ohne Erfolg sich Kühle zu verschaffen. Kein Elternteil kam und versorgte den Kleinen. Also kontaktierte man mich. 

Etwas Sorge hatte ich wegen des Wassers. Zu viel vertragen Nestlinge nicht und man wusste nicht, wie lange er schon auf der Treppe lag, bevor man ihn fand. Viel Hoffnung hatte ich nicht. Er war zu dehydriert, zu schwach und ohne viele Reaktionen. Ob er das Futter vertragen würde?

Schlapp und nackig lag er da. Die Augen waren noch geschlossen. Dennoch konnte ich ihn zu Bienendrohnen überreden. In der Zwischenzeit hatten meine Kinder eingefrorene Heimchen entbeint und - in Alufolie gewickelt - zwischen zwei Kühlakkus gelegt. Ich packte schnell das Handaufzuchtspulver und mein Zubehör ein und düste mit den Vogel zum Seminar. Ein aufregender Tag für den Spatz, aber nur so konnte er durchgehend versorgt werden.

Die Teilnehmer reagierten einfach toll und keiner hatte etwas gegen den kleinen Gast im Gegenteil. Dafür bin ich ihnen jetzt noch dankbar. Ab und an sperrte er schlapp den Schnabel etwas weiter auf und schwupps landete ein aufgetautes, zimmerwarmes Heimchen oder ein kleiner Batzen Brei im Rachen. Alle 20 - 30 Minuten fing er an zu piepsen, leise und matt. Erst um 21.00 Uhr sperrte er plötzlich den Schnabel weit auf und forderte endlich lautstark sein Futter ein. Um 22.00 Uhr gab es die letzte Mahlzeit.

Die Hoffnung flackerte auf.




Mittwoch, 3. Juni 2015

Bereit zum Abflug...



Neues erfahren, Begegnungen genießen, andere Sichtweisen erleben, ...
Ich bin ab heute wieder unterwegs.
Habt eine schöne Zeit!




Sonntag, 23. März 2014

Endlich ist er wieder da!





Wie habe ich ihn vermisst! Er scheint sich darüber aber nur zu amüsieren. Seht ihr auch den freundlichen Gesichtsausdruck? Ein Klick auf das Bild vergrößert dieses.
In den vergangenen Tagen habe ich langsam angefangen mir Sorgen zu machen. Im letzten Jahr sah ich ihn schon am 19. Februar über unser Dorf fliegen und am 26. März konnte ich ihn zum ersten Mal fotografieren. Man muss dazu sagen, es lag noch lange Schnee und die Bäche waren zum Teil zugefroren. Ich habe viel Respekt vor dem Vogel, der diesen und vielen anderen Widrigkeiten trotzt und im Frankenwald ein gutes Zuhause gefunden hat.



Dieses Jahr lag wenig Schnee. An so einem warmen Winter kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Im März tagelang schönes Wetter. Man merkt es leider auch an den Waldbächen, die im Moment kaum Wasser führen. Trotz des Wetters, hält mein Igel weiterhin Winterschlaf, die Falken sind noch nicht am Haus und vom Schwarzstorch war bisher im Dorf nichts zu sehen.



Heute war es so weit, er hat mich natürlich wieder viel eher bemerkt. Schwarzstörche haben ein erstaunlich gutes Gedächtnis. Einbildung? Nein, ich denke eher nicht. Wenn ich mit unserem Hund unterwegs bin, sehe ich meist farblich aus wie ein "Dreckbatzen". Also nix mit feiner Sonntagskleidung oder sportlich wirkenden Klamotten! Bevorzugter Kleidungsstil sind meine ältesten (meist braunen) Hosen und eine braune Allwetterjacke mit ungefähr tausend Taschen. Im Sommer trage ich oft khakifarbene T-Shirts. Bei schlechtem Wetter sitzt auf dem Kopf ein braunes Käppi. Regenschirme finde ich zu jeder Zeit grausam. Allerdings trage ich auch keine Frisur, sondern nur Haare und da ist es nicht schlimm, wenn die zerzaust vom Wind und Regen sind. Warum die Erklärung?



Laufe ich in meinen abgetragenen Klamotten mit Poldi die altbekannten Wege ab und begegne den Schwarzstorch oder andere Tiere, wirken sie meist ruhig und entspannt. Trage ich eine andere Jacke oder ein anderes Shirt, sind sie unruhiger "auf dem Sprung" und beobachten mich gespannt. Habe ich mal Begleitung, bleiben die Tiere meistens im Verborgenen oder man sieht sie nur noch davon eilen. Das ist auch ein Grund, warum ich auf meinen Streifzügen meist alleine unterwegs bin und auf "unterhaltsame" Begleitung sehr gerne verzichte. Der Schwarzstorch reagiert auf Veränderungen mit vermehrter Achtsamkeit. Auf dem Bild oben seht ihr den Storch etwas dunkel als Schattenriss. Unten habe ich das Bild aufgehellt. Seht ihr den aufmerksamen Blick? Was für ein prachtvoller Vogel!



Wie wünsche ich ihm - nach dem traurigen letzten Jahr - viel Erfolg im Brutgeschäft! Er ist unbeschadet wieder zurück und auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Nun bin ich aber erst einmal beruhigter und hoffe, auch ihr habt heute ein schönes Sonntagserlebnis!









Donnerstag, 13. März 2014

Dekorationsidee - Blumenstuhl oder ein Stuhl für Hauswurz




Er steht nun wieder draußen - allerdings wurde er noch an eine andere Stelle platziert. Sonst eher mit kleineren Topfpflanzen bestückt und für die bessere Optik mit Heu, Moos oder Stroh ausgepolstert, habe ich nun den Stuhl mit Dachwurz & Co bepflanzt. Kein romantischer weiß-grauer Shabby-Chic (der mir bei anderen wirklich gut gefällt) sondern lustig, frech, bunt verspielt und mir allein durch den Anblick gute Laune bringend.



Wenn meine Haare etwas weißer sind und die Runzeln im Gesicht deutlich sichtbar bleiben.
Wenn die Kinder den Baum lieber von unten betrachten als von oben (das kann allerdings dauern, mich selbst reizen manche Bäume immer noch zum Klettern). 
Wenn die Gefahr der scharf geschossenen Bälle und der alles unter Wasser setzenden  Experimente vorbei ist.



Wenn die liebenswerten Hilfsaktionen auch Hilfen sind und nicht so enden:
"Mama, ich habe für dich das Unkraut gerupft!"
"Super! Toll! Danke! Wo denn eigentlich?"
"Na, im Gemüsebeet! Guck doch mal!"
Unheil ahnend: "Aber da hab ich doch gestern...!"
"Ja, aber du hast doch nicht alles geschafft ..."
"Das was noch drin war, waren eigentlich Gemüsepflanzen und kein Unkraut!"
"Oooh, das konnte ich doch nicht wissen, du isst ja auch das Unkraut auf."



Wenn der Hund und die Katze nicht mehr ihre freudige Erregung durch diverse Sprünge und hingebungsvollen Wälzaktionen  mitten durch und in den frisch angelegten Beete zeigen, DANN, ja dann kann es sein, dass bei uns der Garten auch mal gediegen und "gut" bewachsen aussehen wird. Doch im Haus und im Garten wird gelebt und so sieht es halt auch aus. Bunt und oftmals chaotisch wie ein Flickenteppich.



Damit der Stuhl etwas länger hält, habe ich die Pflanzkiste mit Teichfolie ausgelegt. Als Drainage schüttete ich kurzerhand etwas Kies, als luftigen Wasserspeicher noch ökologisch unbedenkliches Katzenstreu hinein und füllte es mit sandiger Erde auf. Ein paar verschiedene Sempervivumarten wurden von der Steinmauer entnommen und auch ein paar Blumenzwiebeln hinein gesteckt. Schnell, einfach und pflegeleicht.



Die Deko ist etwas karg, aber das macht - finde ich - der Blumenstuhl wieder wett. Den Stuhl (und auf Wunsch viele andere wunderschöne Dinge) hat mir eine liebgewonnene Bekannte (Martina Hertel vom "Das Gartenhaus") übrigens schon vor 10 Jahren hergestellt. Ich denke, der Stuhl hat sich wirklich gut gehalten. Da und dort hat er zwar etwas Farbe verloren, aber er ist robust. Er bleibt nun erst einmal auf dem Balkon stehen. Dort ist er geschützter vom Wetter und diversen Aktionen der Kinder. Moment mal...die Meise... die wird doch nicht...gg






Montag, 24. Juni 2013

Aktion Schwalbe 2013 (4) Hebebühne im Einsatz




Endlich war es soweit, die Hebebühne kam zum Einsatz. Anhand der Bilder könnt ihr einen kleinen Einblick von unten auf unser Haus bekommen. Wir wohnen auf Fels. Die Stützmauer ist mittlerweile stark zugewuchert und beherbergt Vögel und Haselmäuse. Vor allem die kleine Felswand wird von Eidechsen und Schlangen gern genutzt. 



Um ins Haus zu kommen, muss man 45 Treppenstufen bewältigen und das ist vor allem mit zunehmenden Alter keine leichte Sache. Meine Mam schleppt ihre schweren Einkaufstaschen immer noch flink die Treppen hoch, was mit einer straffen, schlanken Figur belohnt wird, aber dennoch für sie sehr mühsam ist. Im Winter ist dies der einzige Zugang zum Haus und das Räumen der Treppe und der Hofeinfahrt ist kein Zuckerschlecken. Doch der Ausblick ist einfach wundervoll. Durch Anklicken der Bilder, kann man wie immer den Text im Bild besser lesen, falls dies nötig ist.



Ich fragte bei einer ansässigen Firma an, ob sie mir helfen könnte, die Nester am Haus anzubringen. Das ging klar und eigentlich hätte es nun sehr schnell gehen müssen. Leider hatte die Hebebühne, aufgrund des Platzmangels am Stellplatz, ihre Schwierigkeit den Schwenkarm weit genug nach links auszufahren. Die ersten acht Schwalbennester auf der rechten Seite waren kein Problem...




...doch an die andere Haushälfte kam man einfach nicht mehr heran. Die letzten fünf der fünfundzwanzig Nester waren leider unmöglich mit der Hebebühne anzubringen. Die Nester mussten nur unten durch die vorgebohrten Löcher in der Leiste an die Wand angedübelt werden (siehe vorherige Posts). Der Deckel verhindert das nach vorne Kippen und stützt sich an der Dachschräge ab. Das Schlimmste waren die schweren Mauerseglerkästen von Schwegler. Gerade für diese hatte ich gehofft, dass der Einsatz der sicheren Hebebühne Erleichterung bringt. Ein Kasten wiegt ca. 20 kg und die mussten nun letztendlich mit Hilfe eines Seilzuges und Leiter an die Wand gebracht werden. Ich habe wirklich viel Respekt vor der Leistung meines Bekannten, denn auf einer hohen Leiter sich zu bewegen und dann ganz oben in knapp fünf Metern Höhe bohren, schrauben, noch 20 kg zu manövrieren und einzufädeln erfordert gute Kondition und Nerven. Dafür gilt: Vielen ♥-lichen Dank!



Was faszinierend war, noch während der Anbringung der Nisthilfen flogen die Mauersegler und Schwalben schon die Nester an. Ich muss Videos noch bei Youtube hochladen und kann euch dann den Anflug der Mauersegler zeigen. Für dieses Jahr ist es sicherlich zu spät um auf ein Brutpaar und einer Besiedlung zu hoffen, doch vielleicht kann ich im nächsten Jahr Nachwuchs begrüßen und diese können ganz in der Nähe ihrer Eltern die Kolonie erweitern. Fünfundzwanzig Schwalbennester warten nun auf eine Besiedlung und acht Mauerseglerpaare können Zuflucht finden. 

Klickt doch mal rein! Hier gibt es mehr zu diesem Thema:

Stand 2015:
Es befinden sich nun am Haus 27 Schwalbennester und 21 Nistmöglichkeiten für Mauersegler mit integrierten Fledermausnischen (hinter den Schwalbennester) und Fledermausflachkästen (hinter den Mauerseglerkästen). Fledermäuse haben desweiteren noch eine Großraumhöhle im Hausbaum und einen separaten Flachkasten zur Verfügung, sowie die Möglichkeit unterm Balkon Schutz zu finden. 







Donnerstag, 20. Juni 2013

Aktion Schwalbe 2013 (3) Schwalben und Fledermäuse






Wie versprochen geht es weiter mit der Beschreibung Aktion Schwalbe 2013. 

Ich machte mir Gedanken, wie ich denn die fünfundzwanzig Nester - wenn sie an der Hauswand hängen - von unten auseinander halten und später auch reinigen könnte. Zwei Jahre lang möchte ich beobachten, welche Bauform bevorzugt angeflogen wird, ob andere Gebäudebewohner (Spatzen, Mauersegler, Wespen, ...) die Nisthilfen besiedeln und somit natürlich das Leben drumherum. Ich beobachte schon lange verschiedene Tiere und die wendigen Flugakrobaten bereiten mir viel Freude.




Ich malte also mit weißer Dispersionsfarbe Nummern auf alle Nester und umrandete die Zahl schwarz. So sehe ich die Nummern besser. Die Farbe konnte gut austrocknen und ist keine Gefahr für die Vögel. Für die Schwalben wird es so aussehen, als wären die Nester schon einmal benutzt worden. Vielleicht wird dadurch das Vertrauen in die Nisthilfen verstärkt und die Ansiedlung beschleunigt. Schwalben anzusiedeln ist schwierig und dauert oftmals lange. Sie bevorzugen ihren Geburtsort und fliegen ihn immer wieder an. Deshalb ist die Zerstörung von Brutplätzen so verheerend. Nach dem langen, gefährlichen Flug aus Afrika finden sie keine Zuflucht mehr und oftmals sterben vor allem bei vorhandener Kälte oder ausgiebiger Regenperiode nach der Ankunft Exemplare an Erschöpfung. 


Gleichzeitig vermaß ich die Nester und erstellte eine Tabelle. So habe ich nun "Hausnummer" und die dazugehörige Größe beisammen und das Zuordnen und Auswerten wird mir leichter fallen. Ihr könnt die Bilder anklicken, dadurch vergrößern und die Beschriftung besser lesen. So sehen die Nester aus, die mir Gwendolyn gesandt hat. Auf diesem Bild sieht man schon, dass nun zwei Leisten angebracht worden sind. Die Nestwand und der Nistraum wurden schon vorher von mir mit Leinfirnis behandelt und durften ausreichend lange auslüften und abtrocknen.




Mein lieber Bekannter, der mir schon bei den Igelhäusern seine Zeit geschenkt und mir sehr geholfen hat, verstand was ich wollte und setzte es wirklich gelungen um. Es sind die kleinen Details, die sehr hilfreich sind, wie zum Beispiel die Schrauben, damit nichts verrutscht, aber dennoch der Deckel leicht zum Kontrollieren geöffnet werden kann, oder das Einplanen in seiner Arbeit, dass Holz arbeitet und sich verziehen könnte.


Der Deckel kann zum Säubern leicht angehoben werden. Durch die bei uns vorhandene Dachschräge muss man hinten den Deckel anheben und kann dann den Deckel hoch- und (zur Hauswand hin) wegschieben. Ich hatte noch Rauchschwalbennester. Damit diese von den Schwalben noch umgebaut werden können, wurde der Deckel an die Leisten angebracht und vorne durch ein kleines Klötzchen abgestützt. Falls diese besiedelt werden, müsste ich den Lehm wegbrechen, wenn sich taube Eier oder tote Jungtiere darin befinden. Doch durch den Unterbau, könnten die Alttiere im nächsten Jahr den Schaden schnell wieder beheben. 



Ein besonderes Anliegen sind mir auch meine Fledermäuse und falls sich ein paar einzeln lebende Fledermausmännchen in diesen Spalten einquartieren, würde ich mich sehr freuen. Weibchen finden an anderer Stelle im Garten Unterkunft. Einen der nächsten Post werde ich den Flattermännern in meinem Garten widmen. Diese Art der Schwalbennester soll einerseits Schwalben, aber auch Fledermäusen Schutz bieten. Sie würde durch die Bauweise die Verschmutzung der Fassaden verringern. Dies ist ja meist der Grund, warum Nester zerstört werden (ist übrigens eine Straftat und kann ziemlich teuer kommen: Link).



Nachdem sich Bekannte aus unserem Dorf schon geäußert haben, dass ich ja verrückt bin, Mehlschwalben die alles verunreinigen freiwillig ans Haus anzusiedeln, wo wir doch das Glück haben keine am Haus zu haben und dann noch so viele  ... (was für ein Satzbau!) 
Ja, ihr habt Recht! Aber wisst ihr, falls jemand mich irgendwann aufgrund meiner verschmutzten Hausfassade verurteilen sollte, dann wird er wohl die falschen Schwerpunkte setzen. Mein Garten soll lebendig sein und  Menschen, die nur auf das Äußere schauen, werden leider nie einen tieferen Sinn in meinem Handeln erkennen können. Das ist in Ordnung so, es müssen nicht alle Menschen den gleichen Weg gehen, aber man sollte es respektieren, wenn manche Menschen einfach neue Wege ausprobieren. Nicht weil es sein muss, sondern einfach aus der Freude an unserer Natur und ihrer Artenvielfalt heraus.
Ihr findet Schwalben schön, als Sommerboten und als tolle  Sänger. Ihr wollt sie aber nicht am Haus haben. Ihr füttert im Winter die Vögel, doch finden sie bei euch im Sommer auch genügend verschiedene Brutmöglichkeiten und habt ihr Pflanzen im Garten, die die Insekten nähren, von denen die Vögel satt werden? Was nützt nämlich die Nester, wenn die Gärten und Felder wegen ihrer Monotonie nur unzureichend Nahrung bieten? Das ist leider auch mit den Schmetterlingen so. Ihr zeigt euren Kindern die Schmetterlinge mit Begeisterung, duldet aber keine Raupen. Wusstet ihr, dass eine Schwalbenfamilie während der Brutsaison ca. 1,2 kg an Fluginsekten vertilgt und dass das insgesamt ca. 250.000 Stück sind (NABU Konstanz)? Das bedeutet, eine Schwalbe vertilgt pro Tag ca. 1500 Stechmücken! In den Hochwassergebieten würde man sich jetzt sicherlich über diese Unterstützung freuen, denn Stechmücken können Krankheiten verbreiten. Es gibt übrigens keinen besseren Dünger für Topfpflanzen als Schwalbenmist und Fledermauskot.  Aber da kauft man lieber Guano (mit dem Flugzeug teuer importiert) aus Nordchile, was auch nichts anderes ist, als (vom Mensch entnommene) kothaltige Nester von Möwen (Guano - Erde) oder kauft Torferde und zerstört kostbare Moorrefugien mit einzigartigen Lebensgemeinschaften.

Und was den nächsten Beitrag betrifft - da geht es um die Anbringung an das Haus - Ich habe doch keine Macke! *zwinker* Das sind alles meine ganz persönlichen und geliebten "special effects"!


Was bisher geschah: