Meine Große sitzt im Garten und betrachtet in ihrem Beobachtungseimer Minzkäfer (Chrysolina menthastri).
Da ich viele Arten von Minze im Garten habe und noch dazu verschiedenste Lippenblütler (die auch auf dem Speiseplan der Käfer stehen), werden mittlerweile die wunderschönen metallic-grünen und metallic-blauen Käfer rigoros in den Eimer eingesammelt.
Meine Kinder pflanzen darin Minze und beobachten auch, wie die Käfer Eier legen, wie die Larven schlüpfen und wie sie sich verhalten. Letztes Jahr entfernte ich 241 solcher Käfer aus dem Garten. Das sind eindeutig zu viel und bei aller Tierliebe mag ich nun mal weder Eier, noch sonstige Hinterlassenschaften in meinem Tee. Ein Jahr verzichtete ich auf die komplette Ernte, weil alles zerfressen war. Im Eimer werden die Minzreste und daran klebende Eier regelmäßig entfernt und der Nachwuchs dezimiert. Dieses Jahr fanden die Kinder schon knapp 40 Käfer.
Momentan paaren sich die Käfer und so ertönte eine etwas empörte Stimme:
"MAAAMAAA?"
"Ja?"
"Mama, warum sitzen bei der Paarung eigentlich immer die Männchen auf den Weibchen? Bei den Fröschen ist es doch auch so, da lassen sich die Männchen auch immer herumtragen!"
Ein lieber Bekannter, fing herzhaft an zu lachen, grinste breit und meinte zu mir: "Viel Spaß bei der Aufklärung!" Ich zurückgrinsend: "Große, ich glaube das kann ER dir besser erklären!"
Also fragte meine Große ihn: "Warum sind die Männer bei der Paarung denn immer oben?"
Er trocken: "Die wollen die gute Aussicht genießen."
Ihre Antwort: "Ja wollen denn die Frauen nichts sehen?"